Am vergangenen Montag erleben Matthew Iovane und Michelle Clemens (beide 31) den Schock ihres Lebens.
Bei einer Wanderung im Osten von Papua-Neuguinea wird das britisch-amerikanische Pärchen von Mitgliedern eines einheimischen Stammes attackiert und verschleppt!
«Wir haben noch Witze gemacht über die berühmten Kannibalen, die auf der Insel leben sollen», sagt Iovane zur «Sun». «Doch als die beiden Männer plötzlich vor uns standen, blieb uns das Lachen im Hals stecken.»
Seinen Angaben zufolge trugen die mit riesigen Messern und Speeren bewaffneten Angreifer Körperbemalungen und Masken und verständigten sich untereinander mit «primitiven Grunzlauten».
Er sei immer wieder geschlagen worden, sagte Iovane. Seiner Freundin hätten die Männer mit einer Machete beinahe drei Finger abgetrennt. Sie beide hätten Angst gehabt, dass sie getötet und gegessen würden; tatsächlich liegt der letzte angebliche Fall von Kannibalismus auf der Insel nur rund drei Jahre zurück.
Um ihre Kidnapper zu besänftigen, wollen Matthew und Michelle ihnen ihre Trekking-Ausrüstung überlassen. Doch das machte die Männer offenbar nur noch wütender. «Sie haben den Wert der Ware offenbar nicht verstanden. Es hat ihnen nichts bedeutet», so der Brite.
«Passwort» für iPhone gefordert?
Doch dann ist es erstaunlicherweise Michelles iPhone, das das Interesse der Stammes-Mitglieder weckt. Sie hätten ihr zu verstehen gegeben, es einzuschalten, sagte Michelle der «Sun».
«Ich schwöre, dass einer von ihnen etwas sagte, dass sich wie ‹Passwort› anhörte», so die US-Amerikanerin. «Das wäre sogar lustig gewesen, wenn ich nicht gedacht hätte, ich müsste sterben.»
Wenig später gelingt dem Touristen-Pärchen die Flucht, als die Männer sie aus dem Dschungel zurück auf einen Weg führen wollen und einen kurzen Moment unachtsam sind.
Begegnung mit wilden Hunden
Doch Matthew und Michelle müssen sich noch mehrere Stunden durch unbewohntes Gelände kämpfen und werden sogar von wilden Hunden attackiert, bevor sie bei einer kleinen Hütte auf einen Einheimischen stossen, der dann Alarm schlägt.
Ein Helikopter fliegt das Paar schliesslich in die Hauptstadt Port Moresby aus, wo es sich nun von den Strapazen erholt.
Ein Sprecher des britischen Aussenministeriums bestätigte den Vorfall gegenüber mehreren englischen Medien. Das Paar erhalte nun Unterstützung. Die Angelegenheit werde «sehr ernst» genommen.
«Wahnsinnig gastfreundlich»
Michelle und Matthew betonen, dass die ersten fünf Tages ihres Aufenthalts in Papua-Neuguina die besten ihres Lebens gewesen sei. «Die Dorbewohner, die wir getroffen haben, waren wahnsinnig gastfreundlich.»
Die wollen sich ihre Reiselust durch den Zwischenfall denn auch nicht verderben lassen. «Wir werden weiterhin Trekking-Touren unternehmen», sagte Michelle zur «Sun». «Unser nächstes Abenteuer wird aber etwas weniger anspruchsvoll.»