Alle sollten sterben. Sven G.* (†63) schoss beim Familientreffen am Wochenende in der kleinen Gemeinde Lautlingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg um sich. Sein Sohn (†24) und seine Schwiegermutter (†84) werden dabei getötet. Ehefrau (59) und Tochter (26) überleben schwer verletzt. Nach der Wahnsinnstat richtet sich der Finanzberater selbst.
Zunächst war unklar, wieso Sven G. wie aus dem Nichts, ein Blutbad anrichtete. Inzwischen konnten die Ermittler mit der Tochter reden. Sie gab Einblick in die Momente vor den Schüssen. Während die Mutter noch auf der Intensivstation liegt, geht es der Tochter besser.
Darum war sie in der Lage, mit den Ermittlern zu sprechen. «Durch ihre Angaben hat sich der Verdacht gegen den Vater erhärtet, sagt der zuständige Staatsanwalt Ronny Stengel (43) zu Bild. Es gibt Hinweise auf finanziell bedingte Zukunftsängste sowie eine psychische Erkrankung des Todesschützen.»
«Seine Familie war sein ganzer Stolz»
Sven G. befand sich in einer freiwilligen stationären Behandlung. Er war extra für ein Treffen mit seiner Familie am Wochenende nach Hause gekommen. Bei dem Treffen soll Sven G. gestanden haben, mehrere Millionen Schulden zu haben. Davon zeugen auch Whatsapp-Nachrichten von Vertrauten, wie die «Schwäbische Zeitung» berichtet. Darin heisst es, dass Sven G. «einem Immobilienhai in die Hände gefallen» sei und «seine ganze Familie, Freunde und Bekannte mit reingerissen» würden. Dabei soll es um ein Geschäft mit einem denkmalgeschützten Gebäude gegangen sein. Details sind nicht bekannt.
Klar ist nur: Zuvor war Sven G. als Finanzberater erfolgreich. Doch offenbar waren die aktuellen Probleme, gemeinsam mit seiner psychischen Situation, zu viel für den 63-Jährigen. Und so griff der passionierte Hobby-Jäger zu seinen Waffen und eröffnete das Feuer auf seine Liebsten. Ein Schock für sein Umfeld. «Seine Familie war sein ganzer Stolz. Dass er sie alle auslöscht, weil er Probleme hatte, ist Wahnsinn», heisst es weiter in den Whatsapp-Nachrichten der Vertrauten.
* Name bekannt