Pietro (4) und Paolo (6) haben in ihren jungen Jahren bereits Dinge erlebt, die kein Kind je erleben sollte. Die beiden Brüder wurden allein in einem Gebiet ausserhalb Roms gefunden – komplett abgemagert, unterkühlt und mit Narben und blauen Flecken übersät. Die Polizei brachte die Kinder in die Notaufnahme eines italienischen Spitals.
Dort angekommen, war für das Personal schnell klar, dass die Kinder von ihren Eltern misshandelt wurden. «Wir wollen nicht zurück zu unserer Mutter, wir haben Hunger, wir wollen Eis», sagten sie den Ärzten. Diese hätten sofort reagiert, berichtet das Newsportal Roma Today.
Intensive Pflege benötigt
Die Kinder wurden auf die Intensivstation gebracht, wo sie gründlich untersucht wurden. Ihre Unterernährung sei derart stark gewesen, dass sie sogar Dreck essen musste. Rückstände davon konnten die Ärzte noch immer im Magen finden. Dank einer speziellen Diät konnten die beiden Buben Stück für Stück wieder an normales Essen gewohnt werden.
Aber auch auf psychologischer Ebene brauchten die Kinder Unterstützung. Ein Team von Kinderpsychiatern und Krankenschwestern versuchte, zu den Kindern wieder ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Und das ist dem Team geglückt: «Während sie anfangs den Blickkontakt vermieden, wuchs ihr Selbstvertrauen mit der Zeit und dank der Zuneigung, die sie erhielten, und sie liessen sich sogar umarmen», erzählte eine Krankenschwester.
«Er konnte nicht einmal laufen»
Der Gesundheitszustand von Pietro und Paolo ging stetig bergauf. «Der kleine Pietro konnte, obwohl er vier Jahre alt war, nicht einmal laufen, als er in die Notaufnahme kam», berichtet das Spital. Durch die Hilfe von Physiotherapeuten lernte er nach einiger Zeit nicht nur das Laufen, sondern auch zu tanzen und Kickboard zu fahren.
Damit die Kinder keine Misshandlungen mehr erleiden müssen, schaltete das Krankenhaus auch die Justiz ein. Zusammen mit Sozialdiensten und der Polizei wurde den Eltern das Sorgerecht entzogen und die Brüder in ein Heim gebracht. Von da aus können sie nun adoptiert werden, und endlich ein liebevolles Zuhause finden.
Das wünschen sich auch die Spital-Angestellten: «Wir wünschen unseren beiden kleinen Engeln, dass sie bald eine Familie haben, die sie bedingungslos liebt und ihnen eine Zukunft voller Liebe, Freude und Zufriedenheit garantiert.» (jl)