Zunächst sah alles nach einem weiteren entspannten Abend in Cancun aus. Die Familie Buhl aus der US-Stadt Philadelphia machte im Juni Ferien in Mexiko. Charlie Buhl (12) spielte mit anderen Kindern verstecken, als die Horror-Attacke passierte. Die Mutter von Charlie, Jennifer Buhl (50), berichtet darüber in einem Blog auf der Internetseite ihrer Firma.
Alles begann mit einem Spiel am Abend des 18. Juni: Der 12-Jährige versteckte sich gemeinsam mit einem Freund auf einer Treppe, die zu einer Lagune führt.
Was der 12-Jährige nicht wusste: Er befand sich in Lebensgefahr. Ein drei Meter langes Krokodil lauerte auf Beute. Und der Bub kam gerade recht. Das Tier schnellte aus dem Wasser, packet Charlie Buhl am Bein und zerrte ihn ins Wasser. Der Jugendliche hatte keine Chance. «Ich konnte nichts tun. Es war so stark», sagte der Junge über den Angriff bei «Good Morning America».
Hotelgäste schlugen auf das Tier ein
Der Biss des Krokodils habe am Anfang gar nicht wehgetan. «Es fühlte sich nur so an, als ob jemand dein Bein packen und mit den Händen fest zudrücken würde.» Es habe sich fast so angefühlt, als würden die Zähne das Blut zurückhalten. Denn mit den Zähnen im Bein habe er nicht so grosse Schmerzen gehabt, wie später nach dem Angriff.
Hotelgäste und Angestellte hörten die Schreie des Jungen und eilten zur Hilfe. Während die einen den Jungen festhielten, bearbeiteten die anderen das Krokodil. Sie schlugen auf das Tier ein. Mit Erfolg. Das Reptil liess von Charlie Buhl ab. Er war am Leben, aber seine Wunde am Bein tief – er ist schwer verletzt.
Um ein Haar hätte er das Bein verloren
Sofort wurde er ins Spital gebracht und behandelt. Es folgten mehrere Operationen. Die Ärzte versuchten, das Bein zu retten und eine Amputation zu verhindern. Vier Wochen musste die Familie Buhl ihre Ferien verlängern. So lange wurde der Bub behandelt. Mittlerweile hat sich der 12-Jährige gut erholt. Er kann wieder gehen.
Laut Charlies Mutter wisse das Hotel, dass sich Krokodile in der Lagune aufhalten. Schilder, die auf die Gefahr hinweisen, gab es aber bislang nicht. Inzwischen wurde das geändert. Das Hotel hat reagiert. Auch die Spitalkosten wurden übernommen.
Es ist nicht die erste Krokodil-Attacke in Mexiko. Wenige Tage vor dem Angriff auf Charlie Buhl wurde die Britin Melissa L.* (28) bei einem Badeausflug in Puerto Escondido von einem Krokodil angegriffen. Ihre Zwillingsschwester konnte die 28-Jährige retten. (jmh)
* Name der Redaktion bekannt