Der Albtraum ist vorbei: Die 13 Kinder von David T.* (57) und Louise T.* (49) sind in Sicherheit. Unterernährt und an ihre Betten gekettet, fanden Polizisten die Buben und Mädchen, zwischen zwei und 29 Jahre alt, bei einer Hausdurchsuchung im kalifornischen Perris. Ihre Schwester (17) konnte am Sonntagmorgen fliehen, holte Hilfe (BLICK berichtete).
Bei der ersten Befragung haben die Eltern keine Erklärung für das Martyrium. Klar ist nur: David und Louise T. gaben sich nach aussen als glückliche Familie, machten Ausflüge nach Disneyland oder nach Las Vegas. Und auch beruflich lief es bestens.
Ingenieur und Hausfrau
Denn der Ingenieur verdiente gut. Arbeitete für ein Unternehmen für Luftfahrt- und Verteidigungstechnik – brachte mehr als 140'000 US-Dollar nach Hause. Louise T. war Hausfrau, kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Doch obwohl David T. gut bezahlt wurde, reichte das Geld nicht. Zweimal musste das Paar Insolvenz anmelden, wie die «Los Angeles Times» berichtet. Denn: Die Ausgaben der Familie überstiegen das Nettoeinkommen um mehr als 1000 Dollar pro Monat.
Der Anwalt Ivan Trahan half dem Paar im Jahr 2011 bei ihrem zweiten Konkurs. Er ist geschockt über das wahre Gesicht der Horror-Eltern. «Sie schienen ganz normale Leute zu sein, die in finanzielle Probleme gerieten», sagt er der «Los Angeles Times».
Zuletzt unterrichtete David T. an einer Privatschule, war dort sogar Direktor. Sechs Schüler in verschiedenen Klassen sind dort eingeschrieben.
Grosseltern sind geschockt
Niemand merkte etwas von den gequälten Kindern im Haus, schöpfte Verdacht. Nicht einmal die Nachbarn der idyllischen Siedlung mit Einfamilienhäusern. «Ich wusste nicht, dass Kinder im Haus sind» sagt Andrew Santillan, der um die Ecke wohnt, der Newsseite «The Press-Enterprise».
Sogar die Grosseltern der Kinder sind geschockt über die Nachricht. Zuletzt hätten sie ihren Sohn David und Schwiegertochter vor vier oder fünf Jahren gesehen.
Wie lange die Kinder gequält wurden, muss nun ermittelt werden. Die Polizei hat die Horror-Eltern festgenommen. Sie erwartet jetzt eine Anklage wegen schweren Missbrauchs und der Gefährdung Schutzbefohlener. (jmh)
* Namen der Redaktion bekannt