Hope (2) musste auf der Strasse leben
Der «Hexenbub» ist heute ein richtiger Wonneproppen

Von seinen Eltern verstossen, lebte ein zweijähriger nigerianischer Bub monatelang auf der Strasse. Vor acht Wochen wurde er von einer Sozialarbeiterin gerettet. Heute ist er nicht mehr wiederzuerkennen.
Publiziert: 02.04.2016 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:50 Uhr
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Kaum wiederzuerkennen: So sieht der kleine Hope (2) heute aus.
Foto: Facebook DINNødhjælp

Das Bild ging um die Welt: Ein abgemagerter, verwahrloster Bub steht auf einem Feldweg. Er ist nackt, kann sich kaum auf den Beinen halten, die Rippen zeichnen sich auf seinem kleinen Körper ab. Daneben kniet eine junge blonde Frau, die dem Kleinen eine Wasserflasche reicht. 

Der kleine Bub wurde von Anja Ringgren Loven am Wegrand gefunden.
Foto: Facebook

Im Alter von gerade mal zwei Jahren war der nigerianische Junge von seinen Eltern verstossen worden – weil sie ihn für einen Hexer hielten. Monatelang hatte er auf der Strasse von Essensresten gelebt, die ihm Passanten hinwarfen. 

Als ihn die dänische Sozialarbeiterin Anja Ringgren Loven am Rand einer Strasse in der Grossstadt Uyo fand, stand sein junges Leben bereits kurz vor dem Ende. Sie machte auf das Schicksal des Buben aufmerksam und versprach, sich um ihn zu kümmern.

«Er hat jetzt Brüder und Schwestern, die sich um ihn kümmern»

Sie taufte ihn Hope – Englisch für Hoffnung. Und löste nun ihr Versprechen ein: Am vergangenen Samstag veröffentlichte Loven auf ihrer Facebook-Seite neue Bilder vom «Hexenbub». Darauf ist der Zweijährige nicht mehr wiederzuerkennen. 

Nach gerade Mal acht Wochen hat sich sein Leben komplett gewandelt. Vollbackig grinst er auf den jüngsten Aufnahmen in die Kamera, spielt voller Freude mit anderen Kindern.

«Wie man sehen kann, geniesst Hope jetzt sein Leben. Er hat 35 neue Brüder und Schwestern, die sich alle gut um ihn kümmern, mit ihm spielen und lernen», schreibt Loven auf Facebook. «Sie schauen, dass es ihm gut geht und er viel Liebe erhält.»

Eine Million Spendengelder in zwei Tagen

Nur zwei Tage, nachdem die Sozialarbeiterin Hopes Schicksal mit der Welt geteilt hatte, waren über ihre Hilfsorganisation African Children's Aid Education and Development Foundation bereits über eine Million Dollar an Spendengeldern zusammengekommen.

Damit bezahlte sie unter anderem die teuren Spitalaufenthalte des Kleinen. Vom Leben auf der Strasse hatte sich Hope Darm-Würmer eingefangen, die operativ entfernt werden mussten. Zudem musste er sich wegen eines akuten Mangels an roten Blutkörperchen mehreren Bluttransfusionen unterziehen.

Mit dem Rest des Geldes will die Dänin nun Kindern wie Hope helfen. In Nigeria ist es keine Seltenheit vor, dass Eltern ihre Babys wegen angeblicher Hexerei aussetzen und dem einsamen Tod auf der Strasse überlassen.

Viele Leute glauben an schwarze Magie. Unfruchtbarkeit, Ernteausfälle und Krankheit werden nach dem traditionellen Glauben auf eine übernatürliche Ursache zurückgeführt. Wie Hope will Loven diesen Kindern die Hoffnung zurückgeben. (gr)

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