«Desa hat sie immer wieder bedroht und Auftragskiller bezahlt, um sie zu töten», sagte Cáceres' Tochter Berta Isabel in einem in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Interview des mexikanischen Nachrichtenportals Desinformémonos.
«Wir wissen, dass es in Honduras sehr einfach ist, jemanden dafür zu bezahlen, einen Mord zu begehen», sagte die 25-jährige Studentin. «Aber die Drahtzieher sind mächtige Leute, mit Geld und einem Apparat, der es ihnen erlaubt, solche Verbrechen zu begehen.»
Auch die Regierung des mittelamerikanischen Landes trage eine Mitschuld an dem Mordanschlag vom Donnerstag, weil sie zahlreiche Konzessionen für Wasserkraft- und Bergbauprojekte auf Indio-Ländereien vergeben habe.
An dem umstrittenen Staudamm Agua Zarca baut auch die deutsche Firma Voith mit. Das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Heidenheim liefert Turbinen, Generatoren und Automatisierungstechnik. «Voith verurteilt jede Art von Gewalt und ist betroffen über die Ermordung von Berta Cáceres. Wir setzen darauf, dass die Ermittlungsbehörden in Honduras dieses Verbrechen so schnell wie möglich lückenlos aufklären», teilte die Firma auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit.
Die Heinrich-Böll-Stiftung sorgte sich unterdessen um die Sicherheit des mexikanischen Aktivisten Gustavo Castro Soto, der bei dem Mordanschlag auf Cáceres angeschossen wurde. Der Partner der Stiftung befinde sich in akuter Lebensgefahr, weil er als einziger lebender Augenzeuge des Verbrechens eine zentrale Rolle in der polizeilichen und juristischen Aufklärung einnimmt, hiess es in einer Stellungnahme der Böll-Stiftung.