Sie beklagten, dass die Wahl zugunsten des amtierenden Staatschefs Juan Orlando Hernández manipuliert worden sei. Einige Demonstranten verbrannten Bilder des konservativen Politikers. Dessen Unterstützer hatten am Donnerstag für eine zweite Amtszeit des Präsidenten demonstriert.
In den ersten Stunden nach der Wahl am 26. November hatte Oppositionskandidat Salvador Nasralla einen deutlichen Vorspruch vor Hernández. Nach mehrtägigen Verzögerungen bei der Auszählung lag dann aber der Staatschef vorne.
Nach Angaben des Obersten Wahlgerichts kam er auf 42,98 Prozent Prozent, sein linksgerichteter Herausforderer auf 41,38 Prozent. Einen Wahlsieger verkündete das Wahlgericht allerdings bislang nicht.
Die Opposition forderte eine Neuauszählung aller Stimmen. Auch Hernández befürwortete dies, gleichzeitig zeigte er sich von seinem Sieg überzeugt. Nasralla reichte am Freitag eine Strafanzeige wegen Wahlbetrugs gegen den Präsidenten des Obersten Wahlgerichts, David Matamoros, ein.
Bei Protesten nach der Wahl waren nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mindestens 14 Personen getötet worden. Amnesty warf der honduranischen Regierung am Freitag ein «gefährliches und illegales» Vorgehen gegen Anhänger der Opposition vor. Die Sicherheitskräfte seien bei den «grösstenteils friedlichen» Kundgebungen mit «übermässiger Gewalt» gegen Demonstranten vorgegangen.