Im französischen Ort Saint-Jean-de-Luz kam es zu einer Bluttat an einem katholischen Gymnasium. Ein Schüler (16) holte während des Unterrichts ein Messer aus seinem Rucksack und stach es seiner Spanischlehrerin in die Brust. Das berichteten französische Medien am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Bayonne.
Das Messer hatte er in Papier gewickelt im Rucksack versteckt, schreibt die Nachrichtenseite «Ici». Laut einem Schüler sei der Teenager mitten im Unterricht aufgestanden und habe die Lehrerin vor den Augen der Klasse getötet. Die anderen Schüler flüchteten daraufhin ins andere Klassenzimmer.
Die Lehrerin starb an ihren Verletzungen. Der Schüler wurde festgenommen. Er soll an einer psychischen Störung leiden. Laut France Info besteht in dem Gymnasium in Saint-Jean-de-Luz unweit der spanischen Grenze keine Gefahr mehr.
Schweigeminute am Donnerstag
Staatsanwalt Jérôme Bourrier sagte, der Verdächtige sei in Polizeigewahrsam. Den Behörden sei er nicht bekannt gewesen. Es liefen Ermittlungen wegen vorsätzlicher Tötung. Zu weiteren Details wollte der Staatsanwalt sich erst am Donnerstag äussern.
Frankreichs Bildungsminister Pap Ndiaye (57), der wegen des Vorfalls in die Schule im Baskenland gereist war, sprach vor Ort von einem «Drama von aussergewöhnlicher Schwere, das ganz Frankreich bewegt». Er wolle sein Mitgefühl ausdrücken, ebenso wie seine Solidarität mit Menschen im Bildungswesen. «Das ist ein trauriger Tag für die staatliche Bildung.» Ndiaye kündigte zudem an, dass am Donnerstag um 15 Uhr eine Schweigeminute in allen Schulen des Landes abgehalten werden solle. (jwg/SDA)