«Heute ist ein historischer Tag für Libyen», sagte der Uno-Sondergesandte Martin Kobler bei der feierlichen Unterzeichnung des Friedensplan in dem marokkanischen Badeort Skhirat. Die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung von politischen Zielen müsse künftig der Vergangenheit angehören.
Libyen versinkt seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 in einem Bürgerkrieg. Seit anderthalb Jahren gibt es im Land zwei rivalisierende Parlamente und zwei Regierungen: ein international anerkanntes Parlament in Tobruk im Osten und ein von Islamisten dominiertes Abgeordnetenhaus in Tripolis.
Dutzende Milizen sind im Land aktiv. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zudem in der Stadt Sirte festgesetzt und nutzt das Machtvakuum, das nach dem Sturz des Diktators entstanden ist. Martin Kobler sagte gester noch vor der Unterzeichnung der Pläne, dass während der Verhandlungen bei den Teilnehmern Konsens darüber geherrscht habe, dass der IS bekämpft werden müsse. Deshalb sei die vorrangige Aufgabe einer Einheitsregierung der Aufbau eines Militärapparates - auf Wunsch mit ausländischer Unterstützung.
Kobler verwies darauf, dass die Reserven der libyschen Zentralbank zu Ende gingen und die Ölförderung drastisch eingebrochen sei. Der niedrige Ölpreis verschärfe die Krise. (SDA/lex)