Seit einer Woche steckt Julen (2) in einem Schacht fest. Die Hoffnung, den Jungen lebendig zu bergen, schwindet. Ein Schiefer-Felsblock verzögerte zuletzt die Bohrung massiv (BLICK berichtete). Nun sind die Retter auf halbem Weg zum Buben: 30 von 60 Metern sind geschafft – dort wird seine Lage vermutet.
Von dort aus sollen zwei Tunnel parallel zum Brunnen gebohrt und mit Eisenrohren stabilisiert werden. Nun folgt die nächste Hürde: Ein harter Fels hat den Bergungseinsatz erneut verzögert.
Helfer tun alles Menschenmögliche
«Wir sind auf fünf Meter Granit gestossen», sagte der Regionalpräsident von Andalusien, Juanma Moreno, am Sonntag. Moreno betonte, die Helfer täten alles Menschenmögliche, um zu dem kleinen Julen vorzudringen, stiessen jedoch immer wieder auf Probleme.
Der Schacht soll rund 60 Meter in die Tiefe getrieben werden, anschliessend sollen Helfer per Hand einen horizontalen Tunnel bis zu dem Bohrloch graben, in das der Zweijährige gestürzt ist.
Niemand weiss, ob Julen noch lebt
Videoaufnahmen aus dem Schacht zeigen, dass der Schacht am Ende mit Erde verstopft ist. Experten meinen, dass diese jedoch Luft durchliesse, damit der Junge atmen könne. Die Retter geben die Hoffnung nicht auf und erwarten ein Lebenszeichen. Jedoch weiss niemand, ob Julen noch lebt. Nach spanischen Medienberichten hatten Julens Eltern 2017 bereits ihr erstes Kind verloren, das an einem Herzfehler starb.
Der zweijährige Julen war nach Angaben seines Vaters José Roselló am Sonntag in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalán in das Loch gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Der 107 Meter tiefe Erkundungsschacht mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern war laut örtlichen Medien im Dezember bei der Suche nach Wasser gebohrt worden. Demnach war das Loch nicht abgesichert. (szm/SDA)