Sabine Zimmerebner (45) half bei der Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser (53). Sechs Tage und Nächte hielt sie dem Verletzten in der Riesending-Höhle die Hand und sprach ihm Mut zu. Nun ist Zimmerebner selber verunglückt. Die Höhlenforscherin starb ausgerechnet in dem Berg, in dem sie sich im Juni 2014 erfolgreich für das Überleben ihres Kollegen eingesetzt hatte.
Das Drama passierte am Dienstag: Mit drei weiteren Höhlenforschern seilt sich Zimmerebner nachmittags auf dem Untersberg im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet auf 1600 Metern in einen noch unerforschten Schacht ab. Nach 70 Metern löst sich ein Stein und kracht mit voller Wucht auf den Kopf der Salzburgerin.
Zimmerebner verliert das Bewusstsein. Einer ihrer Begleiter klettert sofort zurück zum Höhlenausgang und alarmiert die Rettungskräfte. Nach etwa 45 Minuten erreichen die Notärzte die Unfallstelle. Es beginnt ein vier Stunden langer Kampf um Zimmerebners Leben. Doch für die Österreicherin kommt jede Hilfe zu spät. Sie stirbt, bevor sie geborgen werden kann.
Zimmerebner, die auch als Kindergärtnerin arbeitete, hinterlässt eine 17-jährige Tochter. Die Kollegen der Höhlenforscherin sind schockiert über ihren Tod. Allen voran der mit ihrer Hilfe gerettete Johann Westhauser. «Das muss ich erst mal verarbeiten», sagt er zur deutschen Zeitung «Bild». Ein weiterer Kollege erinnert sich an den heldenhaften Rettungseinsatz vor einem Jahr: «Sie hat sich sehr einfühlsam um den Patienten gekümmert.»