Höchste Alarmbereitschaft
Heftige Ausschreitungen in Paris vor Länderspiel Frankreich-Israel

Am Mittwochabend sind in Paris Hunderte Pro-Palästina-Aktivisten durch die Strassen gezogen, um gegen eine Israel-Gala zu demonstrieren. Der Aufmarsch fand nur einen Tag vor dem Fussballspiel der israelischen Nationalmannschaft im Stade de France statt.
Publiziert: 02:59 Uhr
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Aktualisiert: 07:34 Uhr
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Am Mittwochabend sind in Paris Hunderte Pro-Palästina-Aktivisten durch die Strassen gezogen, um gegen eine Israel-Gala zu demonstrieren.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Das am Donnerstag stattfindende Fussballspiel Frankreich-Israel in Paris sorgt für angespannte Stimmung
  • Am Mittwoch ist es im Pariser Stadtzentrum zu heftigen Ausschreitungen bei einer Pro-Palästina-Demo gegen eine Israel-Gala gekommen
  • Am Donnerstag werden nur rund 20'000 Fans im Stadion erwartet
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Cédric HengyRedaktor News

Eine Woche nach den antisemitischen Ausschreitungen gegen israelische Fussballfans in Amsterdam findet am Donnerstag in Paris ein Fussballspiel zwischen Frankreich und Israel statt. Die Stimmung in Frankreichs Hauptstadt ist merklich angespannt. Denn die Sorgen vor ähnlichen Szenen wie in Amsterdam sind immens. 

So haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen für das Spiel stark verschärft. In der Stadt und rund um das Stade de France werden etwa 4000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein. Zudem soll eine Eliteeinheit die israelische Mannschaft schützen.

Demo gegen Israel-Gala

Die Sicherheitskräfte haben bereits alle Hände voll zu tun. Denn: Am Mittwochabend ist es in Paris zu heftigen Ausschreitungen anlässlich einer Pro-Palästina-Demo gekommen. Wie der französische TV-Sender BFMTV berichtet, sind mehrere Tausend Personen durch die Strassen gezogen, um gegen die Abhaltung der Gala «Israel ist für immer» zu demonstrieren.

Der Anlass war von Aktivisten der internationalen jüdischen Bewegung «Betar» und der jüdischen Studenten-Organisation «Mouvement des Etudiants Juifs Francais» (MEJF) organisiert worden. Pro-palästinensische Verbände, Gewerkschaften und französische Linksparteien hatten daraufhin zu den Protesten aufgerufen. Besonders kritisiert wurde im Vorfeld des Anlasses auch, dass der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (44) als Redner auftreten würde. Smotrich sagte seinen Auftritt jedoch ab. 

Ab 18 Uhr formierte sich der propalästinensische Marsch beim Bahnhof Saint-Lazare. Gemäss «Bild» seien anfangs rund 3000 Personen auf den Strassen unterwegs gewesen, hielten Transparente in die Luft und skandieren «Résistance» (Widerstand) und «Stoppt den Genozid!». Auch zahlreiche Vermummte schlossen sich der Menge an, was die aggressive Stimmung keinesfalls minderte. So kam es unter anderem zu mehreren Flaschenwürfen und Pyro-Attacken auf die Polizei.

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«Werden die Mittel haben, um jede Störung der öffentlichen Ordnung zu verhindern»

«Bild» zufolge sei der Anti-Israel-Umzug nur wenige Stunden später auf über 8000 Personen angewachsen. Ein Grossteil von ihnen versammelte sich auf der Place de la République. Die Polizei sperrte in der Folge grosse Teile der Innenstadt ab und setzte vermehrt Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Gegen 21.30 Uhr löste sich die Kundgebung schliesslich auf und die Teilnehmer verliessen den zentralen Platz in der Hauptstadt.

Bei der Organisation des Länderspiels Frankreich-Israel wollen die Behörden nichts dem Zufall überlassen. «Wir werden die Mittel haben, um jede Störung der öffentlichen Ordnung zu verhindern – sei es beim Match, drumherum oder auf den Wegen der Zuschauer», sagt der Pariser Polizeichef Laurent Nuñez gegenüber BFMTV. Gleichwohl rief Israels Nationaler Sicherheitsrat Israelis generell zur Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland auf. Sie sollten Sport- und Kulturveranstaltungen ausserhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen. 

Für das Fussballspiel werden lediglich 20'000 Fans in dem Stadion im Pariser Vorort Saint-Denis erwartet, das normalerweise bis zu 80'000 Menschen Platz bietet.

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