Hunderte treibt es derzeit bei unserem nördlichen Nachbarn zum Augenarzt. Der Grund: tränende, juckende und gerötete Augen. Es grassiert die Augengrippe.
Fünf bis zwölf Tage nach der Ansteckung treten die ersten Symptome auf wie Rötung und Schwellung der Bindehaut, Brennen, Juckreiz und Tränenfluss. Morgens sind die Augen häufig verklebt.
Auslöser sind die Adenoviren. Sie werden direkt von Mensch zu Mensch durch Kontakt- und Tröpfcheninfektion oder über infizierte Gegenstände übertragen.
Virus ist sehr zäh und nervt über Wochen
Das Virus ist hochinfektiös und sehr schwer zu bekämpfen. Weder Trockenheit, noch Feuchtigkeit schaden diesen Viren.
Bei Zimmertemperatur bleibt der Erreger auf Gegenständen unter Umständen über Wochen infektiös. Kein willkommener Gast auf die bevorstehenden Feiertage also.
Kurz berührt, schon infiziert
Wer einmal damit in Berührung gekommen ist, ist bereits infiziert. So verbreitet sich das Virus in Windeseile von Mensch zu Mensch.
Virologe Albert Heim von der Medizinischen Hochschule Hannover erklärte im Sender NDR: «Wenn die Leute in die Augen greifen, verschmieren sie das Virus überall hin. Deshalb verbreitet es sich sehr schnell.»
Gegen die Adenoviren gibt es noch kein Medikament.
Hände waschen und zu Hause bleiben
Warum die Adenoviren derzeit aktiver sind als in den Jahren zuvor, wissen die Mediziner noch nicht. Dass das Virus den Weg in die Schweiz findet, könnte in den nächsten Tagen der Fall sein, wenn viele zu ihren Liebsten reisen und wieder zurück kommen.
Wer an der Augengrippe erkrankt, soll zu Hause bleiben, damit er keinen ansteckt. Das raten die Ärzte. Auch auf Händeschütteln zur Begrüssung sollten Augengrippe-Patienten verzichten. Zudem helfe häufiges Händewaschen und Desinfektion. (kmu)