Zum 62. Geburtstag der privaten Kuan Fu Schule im taiwanesischen Hsinchu veranstalteten Lehrer und Schüler eine Parade mit historischen Figuren – dabei trafen sie eine höchst umstrittene Wahl. Sie entschieden sich dafür, als Nazis bei den Feierlichkeiten aufzutreten.
Deshalb marschierten am letzten Freitag dutzende Teenager in Nazi-Uniformen und roten Armbinden herum, schreibt n-tv. Diverse Schüler schwangen Hakenkreuz-Fahnen in der Luft, wobei sie von ihrem Lehrer angeführt wurden. Dieser sass in einem Karton-Panzer und streckte seinen Arm zum Nazi-Gruss aus.
«Hier kommt Hitler»
Aus den Boxen dröhnten pseudo-historische Parolen: «Hier kommt Hitler, grüßt ihn, Studenten, oder der Panzer wird euch zermalmen, oder ihr werdet in die Gaskammer gebracht.»
Dass die Aktion der Schule als anstössig bis hin zu respektlos aufgenommen wurde, bemerkte die Schulleitung wohl spätestens durch den öffentlichen Aufschrei und die Beschwerden von Seiten des Deutschen Instituts und des israelischen Wirtschafts- und Kulturzentrums in Taipeh.
Schulleiter übernimmt die Verantwortung
Der verantwortliche Schulleiter Cheng Hsiao Ming ist wegen der kontroversen Schulveranstaltung am Sonntag zurückgetreten. Neben seinem Rücktritt entschuldigte sich der Schulleiter auch «bei den Opfern und der Öffentlichkeit». «Ich werde die Verantwortung übernehmen und zurücktreten», sagte Cheng.
Es ist nicht das erste Mal, dass in einem asiatischen Land der Nazi-Kult gepriesen wird. Es kommt immer wieder vor, dass Nazi-Symbole oder sogar Adolf Hitler selbst für Werbung, Dekoration oder als Inspiration genutzt wird. (vac)