Es handle sich um «historische Ergebnisse in dem Normalisierungsprozess», teilte die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini gestern in Brüssel mit. Mogherini vermittelt bei den Gesprächen zwischen dem serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vucic und dem kosovarischen Regierungschef Isa Mustafa.
«Lösungen wie diejenigen, die heute gefunden wurden, bringen den Menschen konkrete Ergebnisse und versetzen zugleich beide Seiten in die Lage, auf ihrem europäischen Weg voranzukommen», erklärte Mogherini. Zum Durchbruch kam es zwei Tage vor einem Gipfel der Westbalkan-Länder mit der EU-Aussenbeauftragten.
Das zu mehr als 90 Prozent von ethnischen Albanern bewohnte Kosovo war nach dem Kosovo-Krieg 1998/1999 unter internationale Verwaltung gestellt worden. 2008 erklärte sich die frühere serbische Provinz einseitig für unabhängig. Mehr als 90 Länder, darunter die USA, die meisten EU-Staaten und die Schweiz, erkannten die Unabhängigkeit mittlerweile an, nicht jedoch Serbien.
Auch die serbische Minderheit im Kosovo akzeptiert die Souveränität nicht. Besonders im serbisch dominierten Norden sind die ethnischen Spannungen gross. Für Zündstoff sorgen überdies Forderungen der albanischen Minderheit in Serbien nach Autonomie oder sogar den Anschluss an das Kosovo.
2013 schlossen Belgrad und Pristina unter Vermittlung der Europäischen Union ein Abkommen zur Normalisierung ihrer Beziehungen. Die Vereinbarung ermöglichte es Serbien, im Jahr darauf Beitrittsgespräche mit der EU aufzunehmen. Auch das Kosovo will der Europäischen Union beitreten. (SDA)