Es sind schauerliche Bilder: Dutzende tote Soldaten liegen auf einem offenen Feld, Rauch steigt auf. Nur kurz zuvor schlugen hier zwei Himars-Raketen ein, töteten 65 Menschen, wie die «BBC» berichtet.
Ein russischer überlebender Soldat versteckt sich im Unterholz, filmt die Minuten nach dem Einschlag der Raketen und flucht lautstark, wie auf einem Video zu hören ist: «Verdammte Kommandanten! Auf dem offenen Feld! Die ganze 4. Kompanie ist vernichtet und die 6. ist auch hier, verdammt nochmal!»
Die Bilder stammen vom kleinen Dorf Trudiwske, etwa 30 Kilometer südöstlich der Front in der Region Donezk. Hier versammelte sich die 4., 5. und 6. Kompanie der 36. Garde-Motorschützenbrigade.
Kommandant stellte Soldaten für General auf
Und alles nur, weil ein Kommandant die Truppen versammeln liess, um den russischen General Oleg Moisejew gebührend zu begrüssen. Dieser wollte die Truppen besuchen, um ihnen zu den Erfolgen in der Region zu gratulieren.
Eine ukrainische Drohne erspähte die Ansammlung – wenig später schlugen tödliche Himars-Raketen ein. Laut «Bild» feuerte das Geschütz aus 60 Kilometern Entfernung zwei M30-Streumunition-Raketen auf die Soldaten ab.
Der Telegramkanal Rybar, der dem russischen Verteidigungsministerium nahesteht, bestätigte das Massaker. Und der russische Kanal «Militärinformant» kritisierte die Fahrlässigkeit der Kommandanten vor Ort, die Soldaten auf offenem Feld zu versammeln. Nach zwei Jahren Krieg sei es erstaunlich, dass das nicht erlernt wurde. (neo)