Hillary Clinton zur Wahlniederlage
«Ich übernehme die volle Verantwortung, aber...»

Erstmals äussert sich Hillary Clinton in einem Interview ausführlich zu ihrer Wahlniederlage: Das FBI und Russland seien mitschuldig.
Publiziert: 03.05.2017 um 05:45 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:28 Uhr
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Hillary Clinton gibt Putin Mitschuld an Wahlniederlage:«Er hat sich in unsere Wahl eingemischt»

Seit ihrer Wahlniederlage im vergangenen Herbst hat sich Hillary Clinton (69) bedeckt gehalten. Hie und da ein öffentlicher Auftritt, doch politisch äusserte sie sich nicht gross – bis jetzt. In einem Interview sprach Clinton erstmals ausführlich darüber, wie es in ihren Augen zu der Niederlage kommen konnte.

«Ich übernehme die volle, persönliche Verantwortung», sagt Clinton am Anlass «Women for Women in New York» zur CNN-Moderatorin Christiane Amanpour. Es sei nicht alles optimal gelaufen. Doch es habe Faktoren gegeben, die den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflusst hätten: Der Brief des FBI-Chefs Jim Comey und eine Wikileaks-Veröffentlichung 11 Tage vor der Wahl.

Das FBI und Putin seien mitschuldig

Comey hatte dem Kongress am 28. Oktober 2016 einen Brief geschrieben und erklärt, es seien weitere E-Mails mit möglichem Bezug zu Clintons E-Mail-Affäre aufgetaucht. Erst Tage später teilte Comey mit, die neu entdeckten Nachrichten gäben keinen Anlass für ein Strafverfahren gegen Clinton. Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte zudem mehr als 50’000 private E-Mails ihres Kampagnenleiters John Podesta.

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin habe eine Rolle bei ihrer Niederlage gespielt. «Er hat die Wahl auf jeden Fall beeinflusst und es war klar, dass er sie beeinflusst hat, um mir zu schaden und meinem Gegner zu helfen.» In den USA wird zurzeit auf höchster Stelle untersucht, inwiefern Russland bei der Wahl mitgewirkt hat.

«Ich bin Teil des Widerstands»

Einen Seitenhieb gegen Donald Trump kann sie sich nicht verkneifen: «Ich hatte 3 Millionen Stimmen mehr als mein Gegner», so Clinton. Darauf angesprochen, dass Trump wohl auf Twitter reagieren werde, fügt sie hinzu: «Wenn er über mich twittern will, bin ich gerne die Abwechslung.» Doch Trump solle sich nicht mehr um die Wahl, sondern um wichtigere Dinge kümmern.

Zurück in die Politik wolle sie aber nicht, versichert Hillary Clinton: «Ich bin wieder eine aktivistische Bürgerin», sagt sie. «Und Teil des Widerstands.»

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Trump reagiert kurz nach dem Interview prompt auf Twitter: «FBI-Direktor Comey war das Beste, was Hillary Clinton je passierte, denn er gab ihr einen Freipass für viele schlechte Taten.» Die erfundene Geschichte um Russland sei nur eine Entschuldigung der Demokraten für die verlorene Wahl gewesen. (rey)

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