Es sollte eine unvergessliche Reise auf dem Luxus-Kreuzfahrtschiff Ocean Explorer werden, aber nicht auf diese Weise. In einer abgelegenen Gegend im Osten von Grönland ist das Schiff auf Grund gelaufen. Der Versuch eines Fischtrawlers, das Luxuskreuzfahrtschiff zu befreien, ist gescheitert.
Die Ocean Explorer von Aurora Expeditions, einem in Australien ansässigen Kreuzfahrtunternehmen mit 206 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord, blieb am Montag bei der Fahrt durch den Alpefjord im Nordostgrönland-Nationalpark, dem nördlichsten Park der Welt, der zwischen zwei Gletschern liegt, stecken. Damit nicht genug: An Bord gab es einen Corona-Ausbruch. «Wir haben ein paar Fälle von Corona, aber es gibt einen Arzt an Bord», sagte ein Passagier zum «Sydney Morning Herald». Am Donnerstag konnte das Luxus-Schiff befreit werden.
Firma hat sich auf Polarreisen spezialisiert
Hilfe ist unterwegs. Aber das dauert seine Zeit. Die nächstgelegene Einheit des Arktischen Kommandos befand sich zum Zeitpunkt des Vorfalls etwa 1200 Seemeilen (rund 2200 Kilometer) entfernt. Die Folge: Die Passagiere und die Crew der Ocean Explorer müssen bis mindestens Freitagmorgen. Für die Pannen-Fahrt haben die Gäste an Bord viel bezahlt. Ein Ticket auf dem Luxus-Schiff kostet umgerechnet 29'000 Franken.
Die dreiwöchige Kreuzfahrt begann am 1. September und sollte am 22. September enden. Aurora Expeditions, das sich auf Polarreisen spezialisiert hat, bewirbt die Ocean Explorer absoluten Luxus.
Nächste Reise geht Ende Oktober los
Das 2021 fertiggestellte Schiff wurde «speziell für Expeditionsreisen zu den entlegensten Zielen der Welt» gebaut und ist «mit der neuesten Technologie ausgestattet».
Am Donnerstag habe ein grönländisches Forschungsschiff die «Ocean Explorer» befreit, nachdem der erste Versuch gescheitert war.
Das Kreuzfahrtschiff mit 206 Menschen an Bord war am Montag im Alpefjord auf Grund gelaufen, knapp 1400 Kilometer nordöstlich der grönländischen Hauptstadt Nuuk. Nach Angaben des Arktisk Kommando vom Mittwoch waren Passagiere und Besatzungsmitglieder wohlauf.
Nun da das Schiff wieder startklar ist, könnten die Passagiere Ende Oktober wieder an Bord gehen, sofern ihnen die Lust nicht vergangen ist. Dann soll das Schiff erneut in See stechen. Von Argentinien aus durch die Antarktis. Immerhin: Etwas günstiger wäre es dann. Umgerechnet 11'000 Franken pro Person. (jmh/bab)