Auf einen Blick
- Die Ukraine hat Gespräche mit der künftigen Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump aufgenommen
- Ex-Nato-Chef Jens Stoltenberg glaubt nicht an einen russischen Angriff auf Nato-Staaten
- Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock schliesst einen Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine nicht aus
Laut Ukraine neue nordkoreanische Soldaten im Kursk-Einsatz
Moskau soll dem ukrainischen Militärgeheimdienst zufolge seine Truppen in der russischen Grenzregion Kursk nach Verlusten mit weiteren nordkoreanischen Soldaten verstärken.
Zuvor sprachen Geheimdienstler in Kiew bereits von «mindestens 30» getöteten oder verletzten Soldaten aus Nordkorea. Aufgrund der Verluste würden die Angriffstruppen mit frischem Personal aufgefüllt, insbesondere aus der nordkoreanischen Armee, hiess es. Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte die Berichte nicht kommentieren.
Ukrainische Streitkräfte waren im August überraschend auf russisches Gebiet vorgerückt und halten seither Teile besetzt. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben Moskau und Pjöngjang ihre militärische Zusammenarbeit ausgebaut. So soll Pjöngjang Moskau nicht nur Artilleriemunition und Raketen geliefert, sondern auch mehr als 10'000 Soldaten in die Kriegszone an der russischen Grenze zur Ukraine entsandt haben.
Putin protzt mit angeblichem russischen Vorteil an der gesamten Front
Die russischen Truppen in der Ukraine sind nach Angaben von Kreml-Chef Wladimir Putin (72) an der gesamten Front im Vorteil. Der Vormarsch in der Ukraine habe sich beschleunigt, sagte der russische Präsident am Montag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit der russischen Armeeführung. In diesem Jahr seien 189 ukrainische Ortschaften erobert worden.
2024 sei «das entscheidende Jahr bei der Erreichung der Ziele des militärischen Spezialeinsatzes», sagte Putin weiter und nutzte damit den offiziellen Begriff für die Offensive im Nachbarland. «Russische Truppen halten die strategische Initiative entlang der gesamten Frontlinie fest in der Hand.»
Verteidigungsminister Andrej Beloussow (65) sagte bei dem Treffen, die russischen Truppen hätten in diesem Jahr fast 4500 Quadratkilometer ukrainisches Territorium erobert. Derzeit gewönnen sie etwa 30 Quadratkilometer pro Tag hinzu. In der umkämpften Ostukraine Kiew kontrolliere Kiew inzwischen weniger als ein Prozent der Region Luhansk sowie nur etwa 25 bis 30 Prozent der Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja, erklärte Beloussow. Russland hatte 2022 die Annektion dieser vier ukrainischen Regionen verkündet.
«Erhebliche Verluste»: Mindestens 30 Nordkoreaner von Ukrainern eliminiert
Bei Kämpfen gegen die ukrainische Armee sind nach Angaben Kiews Dutzende nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden. Nordkoreanische Einheiten hätten am Wochenende bei Gefechten in der russischen Region Kursk «erhebliche Verluste» erlitten, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Montag mit. «Mindestens 30 Soldaten wurden getötet und verwundet.»
Nordkoreaner sollen Tschetschenen in Kursk getötet haben
War es wirklich klug von den Russen, Nordkoreaner im Kampf gegen die Ukraine einzusetzen? Eine Gruppe nordkoreanischer Kämpfer soll in der russischen Region Kursk auf Fahrzeuge der tschetschenischen «Achmat»-Spezialeinheiten geschossen haben. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW). Der US-Thinktank beruft sich auf dabei auf den ukrainischen Militärgeheimdienst.
Acht Tschetschenen sollen getötet worden sein. Der Beschuss lässt sich laut ISW auf die Sprachbarriere zwischen den beiden Gruppierungen zurückführen. Eine wirksame Kampfkoordination zwischen Russen und Nordkoreanern werde durch diese behindert, schreiben die Experten weiter.
Lage in der Ostukraine «ist und bleibt ernst»
Die Fronten der Ukraine sind erneut von schweren Gefechten mit Artillerieunterstützung erschüttert worden. Der Generalstab in Kiew führte in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 214 Kämpfe an den verschiedenen Frontabschnitten auf. Schwerpunkte waren einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe am Rande des Donbass, wo russische Truppen in den vergangenen Tagen mit Massenangriffen grössere Geländegewinne erzielt hatten. Beide Seiten widersprachen sich in ihren Berichten, sodass ein unabhängiger Blick auf den exakten Frontverlauf nicht möglich war. «Die Lage dort ist und bleibt ernst», sagte dazu der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46). Der Militärblog «DeepState» meldete, dass die ukrainischen Streitkräfte zumindest ihre Stellung bei Kolisnykivka in der Region Charkiw wiederhergestellt hätten.
Auch die von der Ukraine besetzten Abschnitte in der westrussischen Region Kursk waren einmal mehr schwer umkämpft. Russische Truppen versuchten, die von ukrainischen Einheiten seit dem Sommer besetzten Gebiete zurückzuerobern. Die in die russischen Verbände eingegliederten nordkoreanischen Soldaten erlitten dabei nach ukrainischen Berichten erstmals schwere Verluste.
Die dort eingesetzte ukrainische Einheit Madjar veröffentlichte auf der Plattform X die Videoaufnahme einer Aufklärungsdrohne, die im Schnee nebeneinander liegende Leichen von Soldaten zeigt. Nach der Darstellung von Madjar hatten nordkoreanische Soldaten nach schweren Gefechten ihre gefallenen Kameraden an einem Frontabschnitt gesammelt. Eine unabhängige Bestätigung dazu war nicht erhältlich.
Ukrainisches Militär zerstört russischen Versorgungszug mit 40 Tankwaggons
Ukrainische Kommandotruppen haben nach eigener Darstellung in Zusammenwirken mit Artillerie und Drohnen einen russischen Versorgungszug zerstört. Durch Sprengung der Schienen in der Region Saporischschja sei der Zug, der aus 40 Tankwaggons bestand, zum Anhalten auf freier Strecke gezwungen worden. Daraufhin seien zunächst die Lokomotive und der letzte Waggon mit weitreichender Raketenartillerie angegriffen worden, ehe Kampfdrohnen die übrigen Waggons attackierten und in Brand setzten.
Wie ukrainische Medien weiter unter Berufung auf den militärischen Geheimdienst HUR berichteten, wurde mit diesem Angriff nicht nur die Versorgung der russischen Truppen mit Treibstoff unterbrochen. Daneben sei auch eine wichtige Bahn-Versorgungsstrecke des russischen Militärs für längere Zeit ausser Betrieb gesetzt worden. Die «Ukrainska Prawda» veröffentlichte auf der Plattform X ein Video einer Aufklärungsdrohne, das nach Angaben des Blattes den Angriff auf den Zug zeigt.
Nach ukrainischen Drohnenangriffen – «Putins Bluthund» kündigt Rachefeldzug an
In Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, sind Medienberichten zufolge am Sonntagmorgen mehrere Drohnen eingeschlagen. Ziel der Attacke waren laut oppositionellen Telegramkanälen NIYSO und Ostoroschno Nowosti ein Armeecamp sowie ein Stützpunkt der Polizei-Spezialeinheit OMON.
Videos zeigen den Moment des Einschlags, Angaben zu Schäden oder Opfern fehlen bislang. Offizielle Stellen haben sich bisher nicht zu den Vorfällen geäussert.
Es ist bereits der dritte mutmasslich ukrainische Drohnenangriff in Tschetschenien seit Anfang des Monats. Bei einem ähnlichen Vorfall am Donnerstag wurden vier Polizisten verletzt. Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow (48), auch bekannt als «Putins Bluthund», hat nach dem vorangegangenen Angriff Vergeltung angekündigt. Er wolle «400 Ukrainer, Komplizen der NATO, töten».
Nordkoreaner erschießen nach Missverständnis acht Russen in Kursk
Wie der militärische Geheimdienst der Ukraine (HUR) über seinen offiziellen Telegram-Kanal meldete, starben bei dem «Friendly Fire»-Angriff acht Soldaten der Armee von Machthaber Ramsan Kadyrow (48), die an der Seite Russlands kämpft.
Der Vorfall sei das Ergebnis der Sprachbarriere zwischen russischen und nordkoreanischen Truppen, die weiterhin ein «schwieriges Hindernis» auf dem Schlachtfeld darstelle.
Zu dem tödlichen Missverständnis kam es demnach am 14. Dezember. Laut HUR sollen allein an diesem Tag schätzungsweise 200 Soldaten, die mit russischen und nordkoreanischen Einheiten kämpften, in Kursk getötet worden sein.
Selenski: Russen setzen «grosse Zahl» an Nordkoreanern in Kursk ein
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat neue Hinweise vorgelegt, dass Russland nordkoreanische Soldaten in seinen Militäroperationen einsetzt. «Die Russen haben begonnen, Soldaten aus Nordkorea in grosser Zahl bei Angriffen einzusetzen», schreibt Selenski auf seinem Telegram-Kanal.
Diese Soldaten würden in gemischte Einheiten integriert und derzeit in der Region Kursk operieren. Allerdings warnte der ukrainische Präsident: «Wir haben Informationen, dass sie auch in anderen Teilen der Front eingesetzt werden könnten.» Die Verluste seien bereits spürbar.
Ukrainische Armee zerstört russischen Kampfjet und Lokomotiven
In der Nacht auf Samstag soll gemäss dem ukrainischen Geheimdienst ein russischer Kampfjet zerstört worden sein. Videos sollen zeigen, wie der Jet auf dem Flugplatz in der russischen Region Krasnodar niederbrennt. Nur einen Tag zuvor gingen in der Ortschaft drei Lokomotiven in Flammen auf.