Hier wurde Gift Nowitschok produziert
Putin will «geschlossene Stadt» Schichany öffnen

In Schichany soll zu Sowjet-Zeiten das Nervengift Nowitschok produziert worden sein. Es ist eine «geschlossene Stadt» – was sich nun ändern soll.
Publiziert: 18.07.2018 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:09 Uhr
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Ein sowjetischer Offizier präsentiert 1987 in Schichany chemische Waffen.
Foto: John Thor Dahlburg

Russland will die «geschlossene Stadt» Schichany öffnen, wo zur Zeit der Sowjetunion in den 1970er Jahren der Nervenkampfstoff Nowitschok entwickelt worden sein soll. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, wie eine Sprecherin der Kleinstadt an der Wolga am Mittwoch sagte.

Das 5500-Einwohner-Städtchen liegt bislang in einem militärischen Sperrgebiet. Putins Dekret gibt ihm sechs Monate Zeit, sich auf den geänderten Status vorzubereiten.

Das Labor, eine Filiale des staatlichen Forschungsinstituts für organische Chemie und Technologie, sei weiterhin in Betrieb, sagte die Sprecherin. Was nach Putins Anordnung damit geschehe, sei nicht klar. Bisher hatte Schichany den Status einer «geschlossenen territorialen Verwaltungseinheit".

Überbleibsel aus der Sowjetzeit

Am Montag hatte Putin Vorwürfe Londons zurückgewiesen, wonach Moskau hinter den Vergiftungen mit Nowitschok in Grossbritannien steckt. London habe keinerlei Beweise dafür vorgelegt, dass Russland für die Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in England im März verantwortlich sei, sagte Putin dem US-Sender Fox News.

Die «geschlossenen Städte» sind ein Überbleibsel aus der Sowjetzeit. In solchen Städten, zu denen der Zugang streng reglementiert war und von deren blosser Existenz die Öffentlichkeit oftmals nichts wusste, wurden strategisch wichtige und schutzbedürftige Einrichtungen angesiedelt - etwa hoch geheime militärische Anlagen oder wissenschaftliche Forschung. (SDA)

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