Hier lebte Amanda Knox
Italiens berühmtestes Mordhaus wird ein Bed & Breakfast

In dieser Villa in Perugia wurde Meredith Kercher brutal erstochen. Jahrelang wurden ihre Mitbewohner Amanda Knox (32) und Raffaele Sollecito (35) verdächtigt. Jetzt hat die Villa einen Käufer gefunden.
Publiziert: 10.01.2019 um 19:38 Uhr
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Nach dem Mordfall von 2007 hielt es in diesem Haus in Perugia niemand lange aus.
Foto: Reuters
Myrte Müller

Am Abend des 1. November 2007 zieht der Fluch in das Haus an der Via della Pergola 7 mit Blick auf die Altstadt von Perugia. Es dient damals als Wohngemeinschaft für die ausländischen Studentinnen Meredith Kercher (†21) und Amanda Knox (32). Ihre Horror-Geschichte macht jahrelang weltweit Schlagzeilen.

Die Britin Meredith Kercher wird an jenem Abend vergewaltigt, stranguliert und erstochen. Überall sind Blutspuren zu sehen. Die Fotos gehen um die Welt.

«Der Engel mit den Eisaugen» wurde 2015 freigesprochen

Rudy Guede (32) wird nach der Tat verhaftet und verurteilt. Auch Mitbewohnerin Amanda Knox und ihr Freund Raffaele Sollecito (34) sollen zuvor bei den mörderischen Sex-Spielen mitgemacht haben, glaubt die Staatsanwaltschaft zunächst.

Es folgen verschiedene Prozesse, bei denen Amanda Knox unter anderem zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt wird. Erst 2015 werden die Amerikanerin («Der Engel mit den Eisaugen») und Raffaele Sollecito (34) in letzter Instanz freigesprochen (BLICK berichtete). 

Tatort kaum wiederzuerkennen

Das Haus des Grauens wird zwei Jahre nach dem Mord von den Behörden freigegeben. Es steht leer. Viele Jahre. Einige Studenten ziehen ein, dann Marokkaner. Niemand hält es lange in der Via Pergola 7 aus. Ein Pärchen aus Perugia kauft es. Doch der Fluch hält an. Auch sie finden keine Mieter.

Die kleine Villa am Hang wird ausgebaut, von Grund auf renoviert. Den Tatort erkennt man kaum wieder. Und im November 2018 wird es wieder in einer Immobilien-Agentur angeboten. «Villa im Grünen in der Altstadt von Perugia», heisst es verlockend in der Anzeige. 

Übernachten im Kriminalmuseum

Ein 50-jähriger Banker aus Pescara (I) erwirbt es für 295'000 Euro, berichtet «Il Messaggero». Und er kauft den Fluch und den Mordfall dazu. Denn das berühmteste Mordhaus Italiens soll nun ein makabres Bed & Breakfast werden.

Der neue Investor plant zur Unterkunft ein kleines «Kriminalmuseum». Ganz bewusst soll jene Novembernacht wieder zum Leben erweckt werden und zu gruseligen Ferien einladen.

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