Die Niederlande wollen ihre Konzerne vor unerwünschten Übernahmen schützen. Finanzminister Jeroen Dijsselbloem regte am Dienstag an, die Regierung sollte ein Gremium schaffen, das in der Lage sei, Übernahmen zu unterbinden, die die nationalen Interessen des Landes verletzten.
Viele der grössten niederländischen Unternehmen hätten nicht die Mittel, solche Übernahmeversuche abzuwehren, sagte er.
Dijsselbloem sieht zudem die Gefahr, dass sich solche Übernahmen negativ auf das Bruttoinlandprodukt der Niederlande auswirken könnten. Konkret verwies er auf den Versuch des US-Unternehmens Kraft Heinz, den niederländischen Unilever-Konzern zu übernehmen.
Im Vorfeld der am 15. März stattfindenden Parlamentswahlen sind nationalistische Töne in den Niederlanden lauter geworden. Bei den Wahlen könnte die rechtsextreme Freiheitspartei (PVV) von Geert Wilders deutliche Zugewinne verbuchen.
Wilders fordert eine protektionistische Wirtschaftspolitik. Umfragen zufolge könnte die PVV die Zahl ihrer Sitze im Parlament mehr als verdoppeln und mit den Konservativen von Ministerpräsident Mark Rutte gleichziehen, denen grosse Verluste vorausgesagt werden. Auch Dijsselbloems Arbeiterpartei, Juniorpartner in der Koalition, muss mit starken Verlusten rechnen. (SDA)