Heikle Aufgabe für Kapo Graubünden und Schweizer Armee am WEF
80 Millionen Dollar Kopfgeld auf Trump ausgesetzt

Trump – tot oder lebendig! Wegen der weltweiten Jagd nach dem Skalp des US-Präsidenten sind die Sicherheitsleute am WEF in Davos in Alarmbereitschaft. Iran hat auf Trump ein Rekord-Kopfgeld von 80 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Publiziert: 09.01.2020 um 21:20 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2020 um 16:51 Uhr
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Weltweit wollen Trump-Hasser Rache. In Indien zündeten Muslime Trump-Plakate an.
Foto: keystone-sda.ch
Guido Felder

Die Kantonspolizei Graubünden und die Schweizer Armee sind in grösster Alarmbereitschaft: Erneut wird US-Präsident Donald Trump (73) am WEF teilnehmen, das vom 21. bis 24. Januar stattfindet. Trumps Aufenthalt in Davos GR ist für die ersten beide Tage geplant.

Es ist nicht leicht, den mächtigsten Mann der Welt zu schützen. Vor allem seit er den iranischen General Qassem Soleimani (†62) in Bagdad per Drohne exekutieren liess, ist Trump noch mehr ins Visier seiner Gegner geraten.

Jeder soll einen Dollar bezahlen

So hat das iranische Staatsfernsehen bei der Übertragung der Beerdigung des getöteten Generals ein Kopfgeld von sage und schreibe 80 Millionen US-Dollar auf Trump ausgesetzt. «Der Iran hat 80 Millionen Einwohner. Wenn jeder einen Dollar spendet, bringen wir die Summe zusammen», heizte der Moderator die TV-Zuschauer auf.

Die Belohnung werde weltweit ausbezahlt. Der Moderator: «Das Geld bekommt jener, der den Kopf des verrückten blonden Präsidenten bringt, der den Mord an General Soleimani angeordnet hat.»

Es gibt viele Mord-Szenarien, die in den Köpfen der Trump-Hasser herumgeistern: Scharfschütze, Anschlag mit Drohne, Selbstmordattentat, vergiftetes Essen. 80 Millionen Dollar sind eine grosse Verlockung, solche Gedanken in die Tat umzusetzen.

Schweizer schützen US-Präsidenten

Zum ersten Mal seit der drastischen Verschärfung der Nahost-Krise verlässt Trump den relativ sicheren Boden der USA. Werden die Sicherheitsvorkehrungen wegen der weltweiten Jagd auf Trump am WEF angepasst? Darüber hüllt sich die Kantonspolizei Graubünden in Schweigen. Polizeisprecher Markus Walser sagt auf Anfrage von BLICK lediglich: «Der Kanton Graubünden richtet das Sicherheitsdispositiv danach aus, dass jeder Staatsgast empfangen werden kann. Ob dies der US-Präsident, der chinesische oder der russische Präsident ist, spielt für den Bereich der Sicherheitsvorkehrungen keine Rolle.»

Walser verweist auf die langjährige Erfahrung der Kantonspolizei. Zudem arbeitet die Kapo Graubünden eng mit dem Nachrichtendienst des Bundes, andern kantonalen und städtischen Polizeicorps, der Schweizer Armee und amerikanischen Sicherheitsleuten zusammen.

Auch über die Anzahl der Einsatzkräfte macht Walser keine Angaben. Vor einem Jahr kümmerten sich rund 5000 Armeeangehörige und 1000 Polizisten um die Sicherheit am WEF.

50-Millionen-Rekord geknackt

Den bisherigen Kopfgeld-Rekord hielt bisher die russische Regierung. Sie hatte 50 Millionen Dollar versprochen, um den Täter des 2015 zum Absturz gebrachten Ferienfliegers auf der Sinai-Halbinsel zu fassen. Es kam tatsächlich zu Verhaftungen, wobei unbekannt ist, ob das Lösegeld ausbezahlt worden ist.

Mit 80 Millionen Dollar übernehmen die Iraner den Kopfgeld-Rekord. Eine schöne Summe! Aber sie muss zuerst auch noch gesammelt werden.

WEF 2020

Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.

Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.

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