Begonnen hatten die verheerenden Regenfälle in dem Land im Himalaya am späten Donnerstag. Die Regierung kündigte kostenlose Behandlungen für Verletzte und Hilfspakete für betroffene Familien an.
Mehr als die Hälfte der insgesamt mindestens 104 Todesopfer sei in der Hauptstadt Kathmandu und in umliegenden Bezirken zu beklagen. Die Region sei von den Überschwemmungen und Erdrutschen schwer getroffen. Örtliche Medien sprachen von den schlimmsten Regenfällen in Kathmandu seit Jahrzehnten. Landesweit seien insbesondere zentrale und östlichen Regionen vom Regen erfasst worden.
In der Umgebung der Hauptstadt Kathmandu traten Flüsse über die Ufer, Häuser wurden überschwemmt. Laut Katastrophenschutz waren 3000 Sicherheitskräfte im Einsatz, teilweise mit Helikoptern und Motorbooten.
Regenzeit von Juni bis September
Anwohner harrten auf Dächern aus oder wateten durchs Wasser, um sich in Sicherheit zu bringen. Mehrere Schnellstrassen waren durch Erdrutsche blockiert, hunderte Reisende strandeten. Alle Inlandsflüge, die von Kathmandu aus starten sollten, wurden gestrichen.
«Die Suche nach den Vermissten ist noch im Gange, während die betroffenen Familien in Sicherheit gebracht werden. Das kann noch ein paar Tage dauern», sagte Polizeisprecher Dan Bahadur Karki der dpa. Schwer verletzt wurden seinen Angaben zufolge gut 70 Menschen. Mehr als 3000 Menschen seien bereits in Sicherheit gebracht worden, teilte die Polizei mit.
Obwohl sich das Wetter gebessert hat, erwarten Behörden zunächst weitere Regenfälle in Teilen des Landes. Nepal ist aufgrund seiner Gebirgslage und den grossen Flüssen oft Naturkatastrophen ausgesetzt.
In Südasien kommt es während der Regenzeit von Juni bis September häufig zu Überschwemmungen, in diesem Zeitraum fällt 70 bis 80 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge. Experten zufolge führt der Klimawandel für häufigere und stärkere Überschwemmungen.