Mit der Veröffentlichung eines Videos zur Verurteilung des Nationalsozialismus hat die deutsche Botschaft in Brasilien kurz vor der dortigen Präsidentschaftswahl und einem möglichen Rechtsruck eine heftige Debatte ausgelöst.
In dem Video heisst es, die Deutschen würden «ihre Vergangenheit nicht verstecken«. Zum Ende des Videos ruft Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) dazu auf, sich dem Rechtsextremismus entgegenzustellen. Das Video wurde in sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook und Instagram veröffentlicht.
Einige Internetnutzer in Brasilien reagierten mit einer Leugnung des Holocausts auf das Video, andere behaupteten, das Dritte Reich wäre ein «linkes» Regime gewesen. Andere wiederum verurteilten diese Äusserungen.
«Wichtige Diskussion angestossen»
Die deutsche Botschaft veröffentlichte daraufhin eine Erklärung, in der die Nutzer aufgefordert wurden, «Beleidigungen zu vermeiden» und eine «angemessene Sprache zu verwenden». Die Botschaft zeigte sich zugleich erfreut, «eine wichtige Diskussion» angestossen zu haben.
Einige Nutzer warfen der deutschen Botschaft vor, mit dem Video das Ergebnis der Präsidentschaftswahl beeinflussen zu wollen. In den Umfragen für die erste Wahlrunde am 7. Oktober liegt derzeit der ultrarechte Kandidat Jair Bolsonaro mit 26 bis 28 Prozent vorn. (SDA)