Er ist ein Fan des Real Madrid. Das beweist Geoffrey M. selbst bei seiner Verhaftung. Der Hauswart von Werner (†71) und Marianne B. (†78) erscheint im blütenweissen Trikot der spanischen Mannschaft bei den Ermittlern. Doch bei ihm geht es nicht um Fussball. Geoffrey M. soll am 20. August zusammen mit Komplizen seine Arbeitgeber mit Messern und Macheten förmlich abgeschlachtet haben.
Die Leichen des Rentner-Ehepaars wurden am Montag etwa 20 Kilometer vom Tatort entfernt gefunden. Ihre geschundenen Körper waren in Tücher gewickelt und offenbar mit ihrem eigenen Privatauto transportiert und am Strassenrand wie Abfall entsorgt worden. Die Autopsie ergab: Beide Opfer hatten zahlreichen Stich- und Schnittwunden. Marianne B. wurde der Schädel gespalten, ihr Ehemann starb an tiefen Einstichen in den Rücken (BLICK berichtete).
Das Martyrium der Schweizer Rentner beginnt nach Mitternacht
Die Polizei ist mittlerweile sicher: Das Massaker fand in der weissen Villa statt, die der frühere Transportunternehmer aus Bremgarten AG vor 20 Jahren gekauft hatte. Die ersten Verdächtigen: die Angestellten. Denn diese wussten, dass das Ehepaar in der Nacht von der Schweiz kam – und offenbar viel Bargeld dabei hatte.
Die Polizei verhaftete den Gärtner und den Wachmann. Aber: Die Männer sind mittlerweile wieder auf freiem Fuss. Ihnen konnte keine Verbindung zum Verbrechen nachgewiesen werden, so die kenianische Zeitung «The Star».
Anders bei Hauswart Geoffrey M. Der war beauftragt worden, Werner und Marianne B. gegen Mitternacht vom Moi International Airport in Mombasa abzuholen und sie an die Links Road nach Nyali zu bringen. Das tat er auch – und liess dann offenbar seine Komplizen ins Haus. Das Martyrium der Schweizer Rentner begann. Lokalen Medien zufolge wurde das Ehepaar auch gefoltert.
Mörder über sein Handy geortet
Geoffrey M. war nach der Bluttat getürmt und über sein Handy in Nyali geortet worden. Dort nahmen ihn die Beamten fest, gegen ihn wurde Anklage wegen Mordes erhoben. Zuvor wurde der Kenianer noch auf seinen geistigen Zustand geprüft und sichergestellt, dass er hafterstellungsfähig ist.
Die Tat hat der Haushaltsgehilfe nicht allein begangen – auch davon gehen die Ermittler aus. Kurz vor der Tat wurde eine Gruppe Männer beim Haus der Schweizer beobachtet. Nach den mutmasslichen Komplizen wird weiter fieberhaft gesucht.