Hat er sich zu Tode geschuftet?
Päckli-Kurier arbeitete 14 Stunden am Tag – jetzt ist er tot

In Grossbritannien wurde der Kurier Warren N. (†49) tot in seinem Lieferwagen aufgefunden. Aufgrund der Paket-Flut wegen des bevorstehenden Black Fridays hatte er bis zu 14 Stunden täglich gearbeitet.
Publiziert: 25.11.2022 um 09:29 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2022 um 11:48 Uhr
Warren N.* wurde am Mittwoch in England tot in seinem Lieferwagen aufgefunden.
Foto: Facebook

Sieben Tage vergingen, bis die Leiche von DPD-Kurier Warren N.* (†49) gefunden wurde. Wie die «Sun» berichtet, fand man ihn am Mittwoch in Dartford, einer Stadt im Südosten Englands, tot in seinem Lieferwagen auf. Dies, nachdem er wegen des Black Fridays wochenlang Überstunden geschoben habe.

Wegen der anstehenden Rabattschlacht hätten sich die Pakete gestapelt. Der alleinerziehende Vater einer 14-jährigen Tochter soll teilweise bis zu 14 Stunden am Tag geschuftet haben. «Warren hat in letzter Zeit so viele Überstunden gemacht, um so viele Pakete wie möglich auszuliefern», so ein Informant zur britischen Zeitung. Rund 150 Päckli würde ein DPD-Kurier pro Tag zustellen.

Er verdiente nur zehn Franken pro Stunde

Die Manager würden die Mitarbeitenden überreden, mehr Tage und längere Schichten zu arbeiten. So kam es, dass Warren N. sechs oder sieben Tage die Woche im Dienst war. Er habe um 6 Uhr morgens angefangen und teilweise bis 20 Uhr abends gearbeitet. Dabei soll der Kurier nur knapp 140 Schweizer Franken pro Tag verdient haben. Dies entspricht einem Stundenlohn von zehn Franken.

N. soll seit zirka zwei Jahren für DPD gearbeitet haben. Das Unternehmen zeigte sich über den plötzlichen Tod ihres Kuriers bestürzt. «Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei seiner Familie und seinen Freunden», so ein DPD-Sprecher zur «Sun».

Kollegen fanden ihn

Der Kurier sei von seinen Kollegen gefunden worden. Als sie ihn zusammengesackt am Steuer des Lieferwagens entdeckt hätten, dachten sie zuerst, er würde schlafen. Als sie an die Scheibe klopften und jegliche Reaktion ausblieb, war ihnen klar: Irgendetwas kann nicht stimmen. Daraufhin schlugen sie die Scheibe ein, woraufhin N.'s lebloser Körper auf den Boden fiel.

Für den Kurier kam jegliche Hilfe zu spät. Trotz Reanimationsmassnahmen musste Warren N. für tot erklärt werden. (dzc)

*Name bekannt

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