Die Zahl der Coronavirus-Infizierten steigt in Europa stündlich an. Derzeit kursieren in den Medien Bilder des Papstes Franziskus (83), die ihn hustend und schnäuzend zeigen. Wie der Vatikan am Freitag bestätigt, hat der Papst nun all seine Termine vom heutigen Tag abgesagt, schreibt «Daily Mail».
Laut Vatikan-Sprecher Matteo Bruni, sei Franziskus «unpässlich». Einzelheiten zu seiner Krankheit gibt der Vatikan jedoch nicht preis. Der Verdacht, dass sich der Papst mit dem Coronavirus infiziert haben könnte, erwähnt das Portal jedoch nicht explizit. Der 83-Jährige hatte sich offenbar während eines Gottesdienstes am Aschermittwoch dieser Woche erkältet. Am selben Tag schüttelte er zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz die Hand, um sein Mitgefühl mit den Coronavirus-Opfer zum Ausdruck zu bringen. Rund 12'000 Gläubige versammelten sich auf dem Platz – die wenigsten unter ihnen trugen Gesichtsmasken. Wie das Portal schreibt, küsste Franziskus sogar einige der anwesenden Kinder.
Papst besitzt nur einen Lungenflügel
Schon am Donnerstag konnte der Papst seinen Besuch in der Lateran-Basilika St. Johannes in Rom nicht wahrnehmen. Nun müssen auch die Führungskräfte von Microsoft, IBM und weiteren Technologieunternehmen auf ein Treffen mit dem Papst verzichten – der Papst hätte die Firmen am Freitagmorgen in Empfang genommen.
Trotz zahlreichen zermürbenden Auslandreisen, die Franziskus während der sieben Jahren als Oberhaupt der katholischen Kirche unternommen hat, erfreut er sich im Allgemeinen bester Gesundheit. Sein einziges Manko im Bereich Gesundheit: aufgrund einer Erkrankung seiner Atemwege besitzt er, seit er ein junger Mann ist, lediglich einen Lungenflügel.
«Schüttelt gerne Hände»
In Europa zählt Italien zurzeit als Hochburg des Coronavirus. Rund 650 Menschen sind im Land infiziert, 15 Menschen bereits tot. Alle diejenigen, die bisher in Italien gestorben sind, waren entweder ältere Menschen oder hatten bereits vorher medizinische Probleme. Mit seinen 83 Jahren fällt Franziskus zweifellos in die Risikogruppe.
Die meisten Fälle sind in den norditalienischen Regionen Lombardei und Venetien aufgetreten. Wie «ntv» schreibt, habe Franziskus trotz des Ausbruchs bislang darauf verzichtet, auf Distanz zu den Gläubigen zu gehen. Bei öffentlichen Auftritten begebe er sich zudem gerne in die Menge und schüttle viele Hände. (dzc)