Mitten in der Corona-Krise droht Donald Trump (73) weiteres Ungemach. Vor dem Gericht kämpft seine Rechtsvertretung diese Woche gegen die Veröffentlichung von bisher unter Verschluss gehaltenen Aufnahmen seiner früheren TV-Show «The Apprentice».
Worum geht es bei diesen Aufnahmen? Wie das US-Portal Deadline berichtet, könnte es sich um belastendes Material handeln. Es soll beweisen, dass Trump Personen dazu bewogen hat, in einen zweifelhaften Videotelefondienst von ACN zu investieren – einen, bei der auch er abkassiert haben soll. Auch soll Trump auf dem unveröffentlichten Material eine höchst unangemessene Sprache verwenden.
«Von den Trumps betrogen»
Trumps Anwälte begründen ihren Kampf um einen juristischen Schutzschild über die Aufnahmen damit, dass der Rechtsstreit eine private Auseinandersetzung, die nicht direkt eine öffentliche Organisation oder das öffentliche Interesse betrifft, behandle.
Auf der Gegenseite herrscht Zuversicht darüber, dass das Gericht den Antrag von Trumps Anwälten abschmettern werde. Roberta Kaplan (54), die Anwältin der Kläger, sagt, dass sie für Gerechtigkeit für ihre Klienten und Tausende anderen sorgen werde, die «von den Trumps betrogen wurden». Der Gerichtsentscheid wird nächste Woche erwartet.
Gefeuert oder gefeiert
«The Apprentice», auf Deutsch der Lehrling, ist eine vom heutigen MGM-Chef Mark Burnett (59) kreierte Reality-Show, die 2004 erfolgreich lanciert wurde. Es gibt 16 Kandidaten, allesamt mit einem unternehmerischen Hintergrund, die Donald Trump von ihren Fähigkeiten als Manager zu überzeugen versuchten. Die Kandidaten werden in zwei Teams aufgeteilt, und in jeder Folge treten diese Teams gegeneinander an.
Am Ende jeder Folge müssen drei Vertreter des jeweiligen Verliererteams im Boardroom antreten, und einer von ihnen wird gefeuert. Der Gewinner der Show darf die Leitung bei einem von Trumps Projekten übernehmen. Im Fall der ersten Staffel: den Bau des Trump Towers in Chicago.
Der heutige US-Präsident Trump war wegen seiner ehemaligen Show bereits früher kritisiert worden. Eine Kandidatin beschuldigte ihn, sie 2007 mit sexuellen Absichten in einen Bungalow gelockt zu haben. Dort habe sie ihn nur mit Mühe von sich fernhalten können. Trump hatte die Vorwürfe und ähnliche Schilderungen anderer Frauen als «Lügen» zurückgewiesen. (gf)