Wegen der Corona-Krise sind zurzeit alle gemütlichen Abende in Beizen und Bars gestrichen. Dafür wird umso mehr zu Hause getafelt – und auch getrunken. So soll in Deutschland gemäss der App «Bring» zwischen dem 16. Februar und dem 22. März der Konsum von Bier um 36 Prozent und von Wein um gar 61 Prozent zugenommen haben.
Der Alkoholkonsum hat in der Corona-Krise seine Schattenseiten. Grönland hat in der Region um die Hauptstadt Nuuk per sofort ein Alkoholverbot eingeführt. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Regierung sorgt sich, dass durch zu viel Konsum einerseits die häusliche Gewalt gegenüber Kindern ansteigt und andererseits betrunkene Menschen weniger aufmerksam sind, was das Infektionsrisiko erhöht.
Vorübergehend dürfen daher keine Getränke mit über 2,25 Prozent Alkoholgehalt mehr ausgeschenkt werden. Der Kauf von Alkohol in Läden ist ganz verboten.
Intime Handlungen
Auch in Hongkong ist der Verkauf von Alkohol eingeschränkt worden. Regierungschefin Carrie Lam (62) hatte vor kurzem angekündigt, den Ausschank in Bars und Restaurants zu verbieten. Ihre Begründung: «In Bars kann es passieren, dass es zu intimen Handlungen kommt, wenn die Leute mehr Alkohol trinken.»
Weil sich kaum jemand an dieses Verbot hielt, weichte sie es nach nur einem Tag auf. Nun gilt ein Alkoholverbot, wenn mehr als vier Personen an einem Tisch sitzen. Ein Versammlungsverbot, wie es zum Beispiel in Europa herrscht, hat sie allerdings nicht verordnet. (gf)