Er wollte nur ein bisschen wandern gehen und wurde im Gebirge vom Wetter überrascht: Der Amerikaner Nicolas Stacy-Alcantara (17) hat Anfang Januar im US-Bundesstaat Utah rund 30 Stunden allein in Schnee und Kälte überlebt.
Am 2. Januar startete er seine Wanderung im Mill Creek Canyon, nahe Salt Lake City (USA). Anfänglich sei der Tag schneereich und mild gewesen, erklärt er gegenüber «CNN». Doch im Laufe des Nachmittages sei die Schneeschicht immer dicker geworden, und die Temperaturen seien gesunken. «Ich bemerkte, dass der Schnee beim Wandern immer tiefer wurde», so Stacy-Alcantara.
Skifahrer haben ihn nach 30 Stunden gefunden
Irgendwann hätten sich seine Füsse gefroren angefühlt und er habe angehalten. Da sei ihm klar geworden, dass er nicht mehr weiterkommen würde und die Nacht im Freien verbringen müsse.
Zum Schutz habe er eine Höhle unter einem Baum gegraben und sich mit einem Handy-Alarm im 30-Minuten-Takt wachgehalten, um nicht im Schlaf zu erfrieren. «Es gab Zeiten in der Nacht, in denen ich kurz einnickte. Mehrheitlich war ich aber wach», so der 17-Jährige.
Am Morgen sei er weitergewandert. Nachdem er ein paar Kilometer weit gelaufen war, sei er schliesslich von Skifahrern gefunden worden, die ein Satellitentelefon dabei gehabt hätten. Dem Bericht zufolge wurde Stacy-Alcantara anschliessend mit einer Unterkühlung und Erfrierungen an den Füssen ins Spital gebracht.
«Ich darf meine Zehen behalten»
Am Donnerstag konnte der Kalifornier das Krankenhaus wieder verlassen. Wie «CNN» berichtet, werde er sich voraussichtlich wieder vollständig erholen. Eine Amputation der Füsse sei nicht nötig.
«Ich darf meine Zehen behalten», sagte Stacy-Alcantara glücklich. «Ich habe zwar grosse Schmerzen, aber ich bin froh, am Leben zu sein.» (frk/sda)