Damit reagiert die Europäische Union auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte. Bei Importen in die USA werden seit Anfang Juli Zölle in Höhe von 25 Prozent bei Stahl und 10 Prozent bei Aluminium aus Europa fällig. Auch Mexiko und Kanada fallen unter die neuen Abgaben. Sie alle halten die Zölle für nicht vereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO.
Die EU-Zusatzzölle sollen nun in einem ersten Schritt auf jährliche US-Importe im Gegenwert von 2,8 Milliarden Euro erhoben werden. «Wir wollten nicht in diese Lage kommen», betonte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström noch am Mittwoch. Wegen der einseitigen Entscheidung der USA bleibe der EU aber keine andere Wahl. Wenn die USA ihre Zölle zurücknehmen, fielen auch die EU-Massnahmen weg. Die EU hatte durch Gespräche auf allen Ebenen lange versucht, die US-Zölle zu verhindern.
Höhere Preise für US-Produkte möglich
Der Handelsausschuss im EU-Parlament begrüsste die Gegenmassnahmen der EU. «Wer über Jahrzehnte gewachsene Partnerschaften mit Füssen tritt, darf nicht mit unserem Verständnis rechnen», sagte der deutsche Ausschussvorsitzende Bernd Lange am Donnerstag.
Für Verbraucher in Europa könnten die Zusatzzölle auf US-Produkte zu Preiserhöhungen führen. Neben amerikanischen Lebensmitteln, Kleidung und Motorrädern werden unter anderem auch amerikanische Stahlerzeugnisse, Schiffe und Boote betroffen sein. Der geplante Zusatzzoll auf all diese Produkte soll 25 Prozent betragen.
«Symptom paranoider Wahnvorstellungen»
Wegen der Einführung von Strafzöllen stehen die USA derzeit auch mit anderen Ländern im Handelsstreit. Am vergangenen Freitag hatte Trump zusätzliche Strafzölle von 25 Prozent auf 1102 Produkte aus China im Wert von 50 Milliarden Dollar verhängt. Peking brachte daraufhin Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von ebenfalls 50 Milliarden Dollar auf den Weg. Auch Russland kündigte Zusatzzölle auf ausgewählte Importe aus den USA an.
Peking kritisierte die Handelsbarrieren der US-Regierung scharf. Der US-Protektionismus sei ein «Symptom paranoider Wahnvorstellungen», hiess es in der Zeitung «China Daily». In dem Beitrag wurde eine Studie der Rhodium Group zitiert, wonach chinesische Investitionen in die USA in den ersten fünf Monaten des Jahres um 92 Prozent gesunken seien.
Dies spiegle den Schaden wider, «den der Handelskreuzzug von Trump und seinen Handels-Falken den chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen zufügt.» (SDA)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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