Proteste in Haiti
Gefängnissen in Haiti geht das Essen für Häftlinge aus

Wegen der Strassenblockaden bei den Protesten in Haiti geht manchen Gefängnissen das Essen für die Häftlinge aus. "Es besteht die Gefahr, dass Häftlinge verhungern", warnte Marie Rosy Auguste Ducena vom Nationalen Netzwerk für Menschenrechte am Donnerstag.
Publiziert: 01.11.2019 um 02:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2019 um 09:39 Uhr
  • In Haiti fordern Demonstranten seit Monaten den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse.
  • Bei Protesten gegen die Regierung seien zwischen dem 16. September und dem 17. Oktober mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 200 verletzt worden, teilte die Menschenrechtsorganisation mit.
  • Wegen der Strassenblockaden bei den Protesten geht manchen Gefängnissen das Essen für die Häftlinge aus.
Gefängniszelle in einer Anstalt in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. (Archivbild)
Foto: Dieu Nalio Chery

In den Gefängnissen von Jérémie und Mirebalais gebe es bereits kein Essen mehr. Weil der Verkehr auf der Karibikinsel weitgehend zum Erliegen gekommen ist, können Angehörige den Häftlingen zudem kein Essen mehr bringen, wie es sonst üblich ist. Ohnehin wurde aus Sicherheitsgründen ein vorübergehendes Besuchsverbot verhängt.

Die Lage in den Gefängnissen Haitis ist dramatisch

Damit spitzt sich eine ohnehin dramatische Lage weiter zu: Die Gefängnisse in Haiti gelten als die am meisten überbelegten weltweit. Die Zahl der Häftlinge übersteigt die eigentlichen Kapazitäten um 400 Prozent.

In dem verarmten Karibikstaat fordern Demonstranten seit Monaten den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse. Der Regierung werden zahlreiche Korruptionsaffären angelastet, während ein Grossteil der Bevölkerung kaum genug zum Überleben hat. Engpässe in der Versorgung mit Benzin sorgten für weitere Wut.

(SDA)

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