Alexis Tsipras ist angetreten, um die von den Geldgebern verlangten Sparmassnahmen und Reformen zu stoppen. Die Politik des griechischen Ministerpräsidenten stiess bei den Euro-Partnern auf keine Gegenliebe. Die Folge: eine monatelange Hängepartie. Wie geht es weiter mit Griechenland?

Laut der Nachrichtenagentur Reuters kostete diese Ungewissheit die griechische Wirtschaft bis jetzt mindestens 63 Milliarden Euro. Das ist ein Viertel der Wirtschaftskraft des Landes. Die Angabe basiert auf Prognosen und publizierten Daten der Gläubiger und anderer Institutionen.

Die Wirtschaftslage in Griechenland hat sich dramatisch verschlechtert: Seit Beginn der Krise ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) eingebrochen, die Arbeitslosigkeit gestiegen.

Keine Besserung in Sicht

Die Prognosen sind düster: Während die EU-Kommission der griechischen Wirtschaft im vergangenen November noch 2,9 Prozent Wachstum für 2015 voraussagte, gehen die Gläubiger inszwischen von einem Minus von 4 Prozent aus.

Dass die griechischen Banken aus Angst vor einem Ansturm, der für die Geldhäuser zu einer ernsthaften Gefahr hätte werden können, während drei Wochen geschlossen blieben, schadete der Wirtschaft zusätzlich. Inzwischen sind sie zwar wieder geöffnet, doch die Kapitalverkehrskontrollen bleiben in Kraft.

Um einen Staatsbankrott abzuwenden, brauchen die Griechen Schätzungen zufolge Finanzhilfen von 86 Milliarden Euro über die nächsten drei Jahre. Die Staatsverschuldung des Landes dürfte derweil schon bald 200 Prozent des BIP betragen. Derzeit steht Griechenland mit 313 Milliarden Euro in der Kreide. (noo)