Hackte Russland die Demokraten-Emails?
Obama: «Alles ist möglich»

Riesen-Zoff bei den US-Demokraten wegen den veröffentlichten Emails, die zeigen, dass Bernie Sanders von der Parteiführung benachteiligt wurde. Seine Anhänger toben. Die Demokraten sehen eine Verschwörung zwischen Putin und Trump.
Publiziert: 27.07.2016 um 03:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:02 Uhr
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Stecken die Russen hinter den veröffentlichten Emails? Barack Obama hält alles für möglich.
Foto: imago/ZUMA Press

US-Präsident Barack Obama schliesst den Versuch einer Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf nicht aus. «Alles ist möglich», sagte er gegenüber «NBC News».

Hintergrund ist die Affäre um Tausende E-Mails aus der Führungsspitze von Obamas Demokraten, die am Wochenende an die Öffentlichkeit kamen und für Turbulenzen in der Partei sorgten. Die E-Mails deuten darauf hin, dass die Parteiführung Ex-Aussenministerin Hillary Clinton ihrem Rivalen Bernie Sanders als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November bevorzugt.

Er wisse, dass Experten Russland dahinter vermuteten, sagte Obama. Zum Motiv des Hackerangriffs könne er aber nichts sagen. Allerdings habe der republikanische Präsidentschaftskandidat wiederholt seine Bewunderung für den russischen Staatschef Wladimir Putin ausgedrückt.

Die US-Demokraten haben russische Spione für einen Hacker-Angriff auf das Computer-Netz des nationalen Komitees der Partei verantwortlich gemacht. Die Regierung in Moskau hat eine Verwicklung bestritten.

Riesen-Zoff bei Demokraten wegen Emails

Anhänger des unterlegenen Bewerbers Bernie Sanders haben am Dienstagabend versucht, das Pressezentrum beim Nominierungsparteitag der US-Demokraten in Philadelphia zu besetzen. Die Polizei drängte die mehreren Dutzend Delegierten ab.

Schliesslich protestierte die Gruppe friedlich vor den Medien-Arbeitsräumen. «Dies ist ziviler Ungehorsam», sagte Deane Evans, Delegierte aus dem Bundesstaat Washington im Westen der USA. Die Demokratische Partei habe den demokratischen Vorwahlprozess torpediert. «Es geht hier nur um Superdelegierte», sagte Evans.

Diese hätten sich schon auf Clintons Seite geschlagen, noch ehe Sanders überhaupt das Rennen aufgenommen habe. «Das hier ist alles nur eine Show», sagte ein Delegierter aus Colorado. Einige Delegierte brachten ihren Protest zum Ausdruck, in dem sie sich den Mund mit Klebeband zuklebten.

Auch vor der Halle demonstrierten hunderte Sanders-Fans.

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