Gut gemeint – schlecht gemacht
Neue Briefmarken provozieren Rassismus-Skandal in Spanien

Im Kampf gegen Rassismus produziert die spanische Post seit dieser Woche Briefmarken mit verschiedenen Hautfarben. Doch die Aktion geht gewaltig schief.
Publiziert: 28.05.2021 um 10:24 Uhr
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Die spanische Post sorgt für Aufregung.
Foto: Correos

Briefmarken in verschiedensten Hautfarben, von ganz hell bis dunkel. Mit dieser Aktion will die spanische Post auf Rassismus aufmerksam machen und dagegen ankämpfen. Doch nun bricht ein Shitstorm über die Post ein – die Aktion geht gründlich in die Hosen.

Der Grund: Die verschiedenen Marken haben alle verschiedene Werte. Während eine helle Marke 1,60 Euro wert ist, besitzt die dunkelste Marke einen Wert von nur 70 Cent. «Je dunkler die Marke, desto weniger Wert hat sie», schreibt die spanische Post in einer Mitteilung.

Shitstorm in der Bevölkerung

Beim Versand eines Pakets brauche man daher dunkle statt helle Marken. «Jedes Paket ist daher eine Möglichkeit, über die rassistische Ungleichheit nachzudenken», so die Post.

Dass die dunkelsten Marken am wenigsten Wert haben, kommt bei der Bevölkerung gar nicht gut an, schreibt die «Washington Post». «Aus Versehen rassistisch», schreibt etwa eine Person auf Twitter. Eine Frau schreibt: «Ich würde die Marketingfirma wechseln», wieder andere versuchen sich mit Karikaturen zu helfen.

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Eine Stellungnahme der spanischen Post liegt noch nicht vor. Auf Twitter teilte die Gesellschaft mit, die Briefmarken sollen auf «auf die Realität von farbigen Minderheiten» aufmerksam machen.

Immer wieder Aktionen der spanischen Post

Die Briefmarkensammlung entstand in Zusammenarbeit mit der Organisation «SOS racismo», welche in Spanien gegen den Rassimus ankämpft. Zwischen 2016 und 2019 registrierten die Behörden über 20 Prozent mehr Vorfälle gegenüber ethnische Minderheiten als noch in den Jahren zuvor.

Spaniens Post macht immer wieder mit politischen Aktionen auf sich aufmerksam. 2019 lancierte sie eine Briefmarkensammlung, um auf den Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt aufmerksam zu machen. Im vergangenen Jahr gestaltete sie Briefmarken in Regenbogenfarben, um gegen die Vorurteile gegen die LGBTQ-Gemeinschaft anzukämpfen. (zis)


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