Gus wurde aufgepäppelt
In Australien gestrandeter Kaiserpinguin wieder in Freiheit

Ein Kaiserpinguin namens Gus, der Anfang November in Australien gestrandet war, wurde nun nach erfolgreicher Pflege wieder in die Freiheit entlassen. Der Vogel hatte sich 3400 Kilometer von seiner antarktischen Heimat entfernt.
Publiziert: 11:07 Uhr
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Aktualisiert: vor 17 Minuten
Der Kaiserpinguin Gus wurde von Forschenden an der Südküste Australiens wieder in Freiheit gesetzt.
Foto: Miles Brotherson
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Ein Anfang November in Australien gestrandeter Kaiserpinguin aus der Antarktis ist zurück im Ozean. Der auf den Namen Gus getaufte Vogel sei am Mittwoch von einem Schiff aus an der Südküste des Bundesstaates Western Australia in die Freiheit entlassen worden.

Zuvor habe er alle tierärztlichen Gesundheitschecks bestanden, teilte das für Biodiversität und Artenschutz zuständige Ministerium (DBCA) mit. Gus war vor drei Wochen plötzlich zur Verwunderung der Badegäste an einen Strand nahe dem Ort Denmark im Westen von Down Under gewatschelt – 3400 Kilometer von seiner Heimat entfernt. 

Pinguin verwechselte Sand mit Schnee

Die Anlandung des Tieres am Ocean Beach, 400 Kilometer südlich von Perth, galt als kleine Sensation: Nie zuvor war ein Exemplar dieser Spezies, die eigentlich nur tief in der Region des Südpolarmeers lebt, so weit nördlich gesichtet worden.

Der Kaiserpinguin wirkte fern der Heimat dann auch ziemlich verloren: Augenzeugen zufolge versuchte er sogar, auf seinem Bauch zu rutschen, weil er wohl dachte, es handle sich um Schnee. Stattdessen landete er aber mit dem Gesicht im Sand.

Kaiserpinguine sind die grösste Art aus der Familie der flugunfähigen Seevögel. Ausgewachsene Männchen können bis zu 1,40 Meter gross werden und 40 Kilogramm wiegen. Gus war aber geschwächt, und mit nur 23 Kilo auch etwas unterernährt. Deshalb musste er zunächst in einem speziellen Pinguingehege aufgepäppelt werden. Dort erholte er sich gut und nahm 3,5 Kilo zu.

«Sein Gefieder war wunderschön und sehr wasserdicht, und wir haben die Salzdrüse zum Pumpen gebracht», zitierte der Sender ABC Vogelpflegerin Carol Biddulph. Pinguine haben in der Stirnregion spezielle Salzdrüsen, die das überschüssige Salz aus dem Körper transportieren.

Falscher Strömung gefolgt?

Aber wie war Gus überhaupt nach Down Under gelangt? Forschern zufolge folgte er vermutlich einer Strömung aus der Antarktis nach Norden – geradewegs nach Australien. Die Tiere neigen dazu, bei der Nahrungssuche bestimmten Strömungen zu folgen, in denen das Angebot besonders gross ist. Nun bleibt zu hoffen, dass er auch den Weg zurück in Richtung Süden findet.

Seine Pflegerin, die bei seiner Freilassung mit an Bord war, ist optimistisch. Sie habe volles Vertrauen, dass Gus den Weg nach Hause finde, betonte Biddulph und fügte hinzu: «Er hat es ja auch hierher geschafft.»

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