Guatemala
Schweizer Kaffeeverband-Manager der Geldwäsche angeklagt

In Guatemala wurden gegen den Schweizer Manager des Kaffeeverbandes Vorwürfe wegen Geldwäscherei erhoben. Der Beschuldigte geht davon aus, dass er das Opfer einer Vergeltungsaktion sei. Er habe Kritik an illegalen Aktivitäten geäussert.
Publiziert: 10.05.2023 um 05:21 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2023 um 07:32 Uhr
Der Schweizer Chef der Kaffeekooperative sitzt in Guatemala im Gefängnis.
Foto: E.T. Studhalter / EMMI

Wegen Geldwäschevorwürfen muss der Schweizer Geschäftsführer des Dachverbands der Kaffeegenossenschaften in Guatemala vor Gericht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft werde ein Strafverfahren gegen Ulrich Gurtner eröffnet, teilte der zuständige Richter am Dienstag mit. Die Anklage hat nun zwei Monate Zeit, um die Ermittlungen abzuschliessen.

Die von Gurtner geleitete Genossenschaft Fedecocagua gilt als wichtiges Unternehmen für den fairen Handel mit Kaffee in Guatemala. Als Vertreter des Verbands sitzt Gurtner im Vorstand der Entwicklungsbank Banrural. Er geht nach eigenen Angaben davon aus, dass es sich bei den Anschuldigungen gegen ihn um Rache wegen seiner Kritik an illegalen Aktivitäten innerhalb der Bank handelt.

Die Kaffeekooperative wurde 1969 gegründet und vertritt 23'000 Kleinbauern, die in rund 70 Genossenschaften zusammengeschlossen sind. Gurtner sitzt seit März in Untersuchungshaft. Die Justiz in Guatemala steht immer wieder unter Verdacht, Prozesse willkürlich einzuleiten. Die US-Regierung hat aus diesem Grund Sanktionen gegen die Generalstaatsanwältin und weitere Staatsanwälte verhängt.

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