Auch die letzten Senatoren haben sich entschieden
Kavanaugh wird heute bestätigt

Wenn es keine Überraschung mehr gibt, hat es Brett Kavanaugh (53) geschafft: Die bisher unentschlossenen Senatoren haben sich offenbar für Trumps umstrittenen Richterkandidaten entschieden. Für den US-Präsidenten ist das ein grosser Erfolg.
Publiziert: 06.10.2018 um 06:23 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2018 um 16:22 Uhr
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Wackelkandidatin Susan Collins will bei der Schlussabstimmung am Samstag für Kavanaugh stimmen.
Foto: Reuters
Nicola Imfeld, San Diego

Der Richter-Showdown ist entschieden: Brett Kavanaugh (53) wird heute Samstag vom US-Senat als neuer Richter des Obersten Gerichtshofs bestätigt. Trumps Supreme-Court-Kandidat hat die nötigen Stimmen beisammen. 

Die Wackelkandidaten auf Seiten der Republikaner, Jeff Flake und Susan Collins, haben am Freitag ihre Unterstützung für Kavanaugh verkündet. Zuvor sicherte zudem der demokratische Senator Joe Manchin Trumps Richterkandidat seine Stimmte zu. Darum nützt es den Kavanaugh-Gegnern auch nicht, dass sich die Republikanerin Lisa Murkowski als einzige ihrer Partei gegen Kavanaugh aussprach.

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Kavanaugh überstand hitzige Wochen 

In den vergangenen Wochen war Kavanaugh zur meist diskutierten Personalie des Landes geworden. Mehrere Frauen haben den konservativen Richter des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die Spannungen im Land erreichten am Donnerstag vor einer Woche ihren Höhepunkt, als die kalifornische Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des Senats gegen Kavanaugh aussagte. Dieser wehrte sich mit einer Wutrede und bezeichnete die Anhörung teils schreiend, teil schluchzend, als «nationale Schande».

Seither haben sich die Gemüter keineswegs beruhigt: Das FBI führte innert fünf Tagen eine limitierte Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe durch. Dabei wurden keine stichfeste Beweise gegen Kavanaugh gefunden. Die Demokraten monierten anschliessend, dass die Republikaner zu wenig Zeit für eine ausreichende FBI-Untersuchung gewährt haben. Am Donnerstag kam es zu Protesten in Washington, wobei Hunderte Personen festgenommen wurden. Darunter auch die berühmte US-Schauspielerin Amy Schumer und das Model Emily Ratajkowski.

Trumps Triumph gefällt seinen Anhängern

Für Donald Trump (72) ist die bevorstehende Bestätigung Kavanaughs durch den US-Senat ein grosser Sieg. Der US-Präsident hat von Anfang an zum umstrittenen Richter gehalten. Mit Kavanaugh gelingt es Trump, den Obersten US-Gerichtshof auf Rechtskurs zu bringen. Das gefällt seinen Anhängern. 

Trump schickte am frühen Freitagabend einen triumphierenden Tweet ab. Der US-Präsident schrieb: «Ich bin sehr stolz auf den US-Senat, weil er «JA» gestimmt hat und so die Ernennung von Richter Brett Kavanaugh vorantreibt!»

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