Dies geht aus einer überarbeiteten Prognose des UNHCR hervor, in die die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag Einblick erhielt. Das sind 550'000 mehr als noch im September vom UNHCR angenommen. Für beide Jahre rechnet die UNO-Behörde nun mit jeweils 700'000 Flüchtlingen.
Es sei möglich, dass die Zahl der Neuankömmlinge im Jahr 2016 sogar noch höher liege, heisst es im Papier. Die Planungen gingen derzeit aber von vergleichbaren Zahlen wie in diesem Jahr aus.
Ein markanten Anstieg der Flüchtlingszahlen wurde auch in Deutschland verzeichnet. Allein im September wurden 163'000 im Erfassungssystem «EASY» («Erstverteilung von Asylbegehrenden») aufgenommen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Bundesländerkreisen.
Im August waren es rund 105'000 gewesen. Seit Januar wurden damit den Angaben nach insgesamt 577'000 Flüchtlinge registriert. Die effektive Zahl dürfte allerdings höher liegen, da sich viele Flüchtlinge einer Registrierung entzogen haben.
Mehr als die Hälfte der im September erfassten Flüchtlinge kam demnach aus Syrien. Hinzu kamen jeweils etwa 15'000 Menschen aus dem Irak und Afghanistan. Nur noch knapp 10'000 kamen den Balkan-Ländern Albanien, Serbien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Montenegro.