Nach einer bewaffneten Geiselnahme in einer Apotheke der deutschen Stadt Karlsruhe konnten die Anwohner am späten Freitagabend aufatmen.
Wie «Bild» berichtet, konnte die Geiselnahme beendet werden. Ein männlicher Verdächtiger (20) sei überwältigt und festgenommen worden. «Glücklicherweise sind keine Geiseln körperlich verletzt», sagte Polizeisprecher Dennis Krull. Nach der Festnahme durchsuchten die Einsatzkräfte das Gebäude. Gegen eine zweite Person «wird die Täterschaft noch ermittelt», hiess es von der Polizei am späten Abend.
Und: Bei der festgenommenen Person soll es sich um kein unbeschriebenes Blatt handeln. Wie die Staatsanwaltschaft und das Präsidium in Karlsruhe mitteilte, sei der Deutsche den Behörden bereits wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten bekannt gewesen.
Eine der Geiseln könnte Mittäterin gewesen sein
Der bewaffnete Mann hatte am Freitag in einer Apotheke mitten in der Innenstadt von Karlsruhe elf Geiseln genommen. Wie die «Stuttgarter Zeitung» berichtete, forderte der Mann sieben Millionen Euro Lösegeld für die Freilassung der Geiseln.
Nach Angaben der Polizei könnte eine davon eine Mittäterin gewesen sein. Das müsse jedoch noch abschliessend geklärt werden. Das betroffene Gebiet musste weiträumig abgesperrt werden. Auf der Strasse waren zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Rettungsdienst zu sehen.
Messe sagte Veranstaltungen ab
Die Karlsruher Messe sagte wegen der Lage zwei Abendveranstaltungen kurzfristig ab. Ein Event mit Hundetrainer Martin Rütter sowie ein Meisterkonzert seien betroffen, sagte eine Sprecherin der Messe. Rütter rief seine Fans in einem Instagram-Video dazu auf, nicht zum Veranstaltungsort nahe der betroffenen Apotheke zu kommen.
Die Geiselnahme zog sich über mehrere Stunden hin – die ersten Notrufe waren bereits um 16.30 Uhr eingegangen. Für Bewohnerinnen und Bewohner wurde laut Polizei eine Schule geöffnet. Alle, die wegen der Absperrmassnahmen nicht nach Hause konnten, hatten die Möglichkeit, dort unterzukommen.
Zu den angeblichen Lösegeldforderungen des Geiselnehmers will die Polizei bisher keine Angaben machen. (SDA/noo/dzc)