Nach einer Gasexplosion sind im Zentrum von Paris mehrere Gebäude in Brand geraten. Mindestens 37 Personen seien verletzt, vier davon lebensgefährlich, teilte das Pariser Polizeipräsidium mit. Zuvor meldete die Polizei sieben Schwerverletzte. In drei Fällen habe man die Lage neu beurteilt.
Die Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, sich vom Brandort nahe dem Jardin du Luxembourg fernzuhalten und den Rettungskräften ein schnelles Eingreifen möglich zu machen. Bewohner umliegender Gebäude wurden evakuiert.
Explosion wahrscheinlich wegen Gasleck
Die Gasexplosion ereignete sich am Mittwochnachmittag an der Place Alphonse Laveran. Mehrere Gebäude stehen in Flammen. Videoaufnahmen zeigten ein eingestürztes, brennendes Gebäude. Durch die Druckwelle wurden bei mehreren benachbarten Häusern alle Fenster herausgeschlagen. 230 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Der Brand sei inzwischen wieder unter Kontrolle.
Die Explosion ereignete sich im Gebäude der Paris American Academy, einer zweisprachigen Schule für Design und Mode. Die Ursache der Katastrophe ist noch unklar. Nach vorläufigem Ermittlungsstand gehen die Ermittler von einem Gasleck aus. Anne Hidalgo (64), Bürgermeisterin von Paris, hat um 18.25 Uhr auf Twitter bekannt gegeben, dass sie einen Krisenstab einberufen hat.
Unklar ist, ob es noch weitere Verletzte gibt. Möglicherweise sind noch mehr Opfer unter den Trümmern eingeklemmt. Zwei Personen werden aktuell noch in den Trümmern gesucht.
«Habe gedacht, es handle sich um einen Anschlag»
Gegenüber «Le Parisien» berichtete eine Angestellte einer katholischen Schulbehörde, die in der Nähe ihren Sitz hat, über das Erlebnis: «Wir haben eine riesige Explosion gehört.»
Sie sei sofort rausgegangen, um zu schauen, was passiert ist. «Wir haben überall Schutt gesehen. Ich habe gedacht, es handle sich um einen Anschlag.»
Ein weiterer Augenzeuge, ein Student der Universität École des Mines, erzählte Reportern von «Le Parisien» ebenfalls vom Vorfall. «Ich hörte einen Knall und sah einen 20 oder 30 Meter hohen Feuerball. Dann stürzte das Gebäude mit grossem Lärm ein», so der junge Mann.
Präsident Emmanuel Macron (45) sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. «Wir denken an diejenigen, die von der Explosion in Paris betroffen sind, an die vermissten Personen sowie an die Rettungskräfte, die im Einsatz sind.»
Die Innenstadt von Paris war am Mittwochabend voller Menschen, da am 21. Juni traditionell ein stadtweites Musikfest mit zahlreichen Konzerten stattfindet. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung auf. (bab/SDA/AFP)
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