Grossbritannien wie USA?
Truss prüft Verlegung von Botschaft nach Jerusalem

Grossbritanniens neue Premierministerin Liz Truss zieht eine Verlegung der britischen Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem in Betracht.
Publiziert: 22.09.2022 um 11:15 Uhr
Liz Truss, Premierministerin von Großbritannien, und Yair Lapid, Premierminister von Israel, halten ein bilaterales Treffen ab, während sie der 77. UN-Generalversammlung in New York beiwohnen. Foto: Toby Melville/Reuters pool via AP/dpa
Foto: TOBY MELVILLE

Truss habe den israelischen Regierungschef Jair Lapid am Rande der UN-Vollversammlung in New York über die Überprüfung informiert, teilte eine Sprecherin in der Nacht zum Donnerstag mit. Lapid bedankte sich auf Twitter bei der neuen Regierungschefin für die Erwägung, die Botschaft zu verlegen. Truss sei eine wahre Freundin Israels. «Gemeinsam werden wir das Bündnis zwischen Grossbritannien und Israel noch stärker machen», schrieb Lapid.

Die Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind umstritten. Der Status Jerusalems soll nach Auffassung des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen eigenen Staat Palästina.

In einem historischen Alleingang hatte der damalige US-Präsident Donald Trump 2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Im Mai 2018 verlegten die USA ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Beide Schritte wurden international und vor allem seitens der Palästinenser scharf kritisiert. Auch Honduras, Guatemala und der Kosovo haben ihre Botschaften mittlerweile in Jerusalem.

(SDA)

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