Auf einen Blick
- Britische Regierung plant umfassendes Rauchverbot
- Einweg-E-Zigaretten ab Juni 2025 verboten, strenge Einschränkungen für Vapes
- 80'000 Todesfälle jährlich durch Rauchen, 20 Milliarden Franken Schaden
Rauchen kostet die britische Wirtschaft jedes Jahr viele Milliarden, Zehntausende sterben an den Folgen. Mit scharfen Massnahmen will die britische Regierung gegensteuern.
Ein weitreichendes Rauchverbot in Grossbritannien rückt einen Schritt näher. Die Regierung legt dem Parlament in London jetzt ihren Gesetzentwurf vor.
Es handele sich um «weltweit führende Reformen», um das Rauchen schrittweise zu beenden, die Öffentlichkeit und den staatlichen Gesundheitsdienst zu schützen sowie die Wirtschaft zu stärken, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Rauchfreie Generation
Wer in diesem Jahr 15 wird oder jünger ist, soll niemals legal Zigaretten kaufen können. Ziel ist eine rauchfreie Generation, wie es bereits die konservative Vorgängerregierung anpeilte. Deren Entwurf war aber nach der Ankündigung vorgezogener Neuwahlen wegen der Parlamentsauflösung nicht weiterverfolgt worden.
Für Aufsehen sorgt auch das Vorhaben der neuen sozialdemokratischen Regierung, das Rauchverbot im Freien auszuweiten. Im Gespräch dafür sind unter anderem Spielplätze sowie Bereiche um Schulen und Kliniken. Die genauen Orte sollen nach Beratungen noch festgelegt werden.
«Mutige Massnahmen»
Einweg-E-Zigaretten, deren Gebrauch gerade unter Minderjährigen zuletzt stark zugenommen hatte, werden zum 1. Juni 2025 verboten. Auch Werbung für «normale» E-Zigaretten soll es nicht mehr geben. Geschmacksrichtungen, Darstellung und Packungsdesign der sogenannten Vapes werden zudem stark eingeschränkt.
«Diese Regierung ergreift mutige Massnahmen, um die erste rauchfreie Generation zu schaffen, die Nikotinsucht von Kindern durch E-Zigaretten zu unterbinden sowie Kinder und gefährdete Menschen vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen», sagte Gesundheitsminister Wes Streeting.
Raucher fordern hohen Preis
Damit würden Tausende von Leben gerettet. «Indem wir eine gesunde Gesellschaft aufbauen, werden wir auch dazu beitragen, eine gesunde Wirtschaft aufzubauen, in der weniger Menschen krankheitsbedingt arbeitsunfähig sind.»
In Grossbritannien sterben nach offiziellen Angaben jedes Jahr 80'000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Der Schaden für die Wirtschaft wird auf 18 Milliarden Pfund (21,15 Mrd. Franken) pro Jahr geschätzt.
Der Entwurf muss zunächst vom britischen Unterhaus verabschiedet werden. Wenn auch das Oberhaus zustimmt, tritt das «Tobacco and Vapes Bill» genannte Gesetz in Kraft.