Zuvor war May offiziell zur Parteichefin der Konservativen Partei ernannt worden, wie der Vorsitzende des zuständigen Tory-Komitees, Graham Brady, mitteilte. Ihre einzige Konkurrentin um die Nachfolge von Premierminister David Cameron, Energiestaatssekretärin Andrea Leadsom, hatte bereits ihren Verzicht erklärt.
Damit ist der Führungskonflikt bei den Konservativen beigelegt, der nach dem Brexit-Referendum am 23. Juni ausgebrochen war. Am Dienstag wolle er seine letzte Kabinettssitzung leiten, am Mittwoch biete er Königin Elizabeth II. seinen Rücktritt an, sagte Cameron.
May und Leadsom hatten vergangene Woche angekündigt, bei einer Urabstimmung der Parteibasis anzutreten.
Cameron hatte nach dem historischen Brexit-Votum der Briten vom 23. Juni seinen Rücktritt bis zum Herbst angekündigt und den EU-Austritt Grossbritanniens seinem Nachfolger überlassen.
Eventuell könnte auch die Labour-Partei eine Chefin bekommen. Die Abgeordnete Angela Eagle forderte am Montag offiziell Jeremy Corbyn im Rennen um die Parteispitze heraus. Damit steht wieder eine Urwahl der Parteibasis bevor.
Sie wolle eine gute Premierministerin für Grossbritannien werden, sagte Eagle. Corbyn spricht sie Führungsfähigkeiten ab. Sie wirft ihm als Parteichef unter anderem einen halbherzigen Kampf gegen den EU-Austritt vor.
Der 67-jährige Corbyn, der als ausgesprochener Linker gilt, war im vergangenen September an die Spitze gewählt worden. Erst kürzlich hatten ihm die Labour-Abgeordneten das Misstrauen ausgesprochen. Die 55-jährige Eagle war bis zu ihrem Rücktritt zuletzt für Wirtschaft im Schattenkabinett zuständig.