Er werde die Partei aber noch bis zum Beginn der parlamentarischen Sommerpause am 20. Juli führen. «Ich war zwischen meinem Leben als gläubiger Christ und meiner Rolle als politischer Führungspersönlichkeit hin- und hergerissen», sagte Farron. Es sei ihm unmöglich gewesen, der Chef einer fortschrittlichen, liberalen Partei zu sein und zugleich an den Lehren der Bibel festzuhalten.
Im Wahlkampf hatte sich Farron wiederholt kritischen Fragen zu seinem Glauben stellen müssen. So fragte ihn etwa eine Fernsehmoderatorin, ob er Homosexualität für eine Sünde halte. Farron antwortete mit «Nein». In der Vergangenheit war er ähnlichen Fragen ausgewichen.
Der schwule innenpolitische Sprecher der Liberaldemokraten, Brian Paddick, war am Mittwoch wegen Bedenken über Farrons «Ansichten zu verschiedenen Fragen» zurückgetreten.
Die Liberaldemokraten hatten bei der Parlamentswahl am vergangenen Donnerstag vier Sitze hinzugewonnen, waren aber mit ihren neu zwölf Sitzen hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. Als Koalitionspartner für Premierministerin Theresa May kamen sie nicht in Frage, weil sie den Brexit vehement ablehnen.