Grossbritannien
Britischer Aussenminister Johnson: Russische Antwort sinnlos

London – Russlands diplomatische Retourkutsche auf die Ausweisung seiner Diplomaten aus London ist nach Ansicht des britischen Aussenministers Boris Johnson sinnlos. Dies werde sich nur negativ auf die Landsleute von Präsident Wladimir Putin auswirken.
Publiziert: 18.03.2018 um 05:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:55 Uhr
Der britische Aussenminister Boris Johnson sagte, dass sich Russland mit den Massnahmen gegen Grossbritannien ins eigene Fleisch schneiden würde.
Foto: KEYSTONE/AP POOL AFP/TOLGA AKMEN

So zitierten die Nachrichtenagentur PA und der Sender SkyNews aus einem Beitrag Johnsons in der «Sun» am Sonntag zu der Ausweisung von 23 britischen Diplomaten aus Russland sowie die Schliessung des britischen Kulturinstituts in Moskau und des Konsulats in St. Petersburg.

«Diese sinnlose Massnahme wird nur den einfachen Russen bestrafen, indem sie ihnen die harmlosen Möglichkeiten nimmt, Englisch zu lernen oder Visa zu beantragen», schrieb Johnson.

«Nunmehr steht Russland heute alleine und isoliert da.» Zugleich verwies er auf den seiner Ansicht nach auffälligsten Unterschied zwischen Grossbritannien und Putin: «Wir haben Freunde und er nicht.»

Grossbritannien hatte im Rahmen der Ermittlungen um den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Yulia 23 russische Diplomaten des Landes verwiesen, da Moskau ein Ultimatum aus London ignoriert und sich nicht zu der Herkunft des beim Anschlag verwendeten Nervengifts aus der Nowitschok-Serie geäussert hatte. Die Nowitschok-Serie war noch zu Sowjetzeiten hergestellt worden.

Was ist Nowitschok?

Vieles deutet darauf hin, dass der russische Ex-Spion Sergej und seine Tochter Julia Skripal in England durch das Nervengift Nowitschok vergiftet wurden.

Tödlicher «Neuling»

Die Sowjetunion hat zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren eine Serie neuartiger Nervenkampfstoffe entwickelt, die zu den tödlichsten gehören, die je hergestellt worden sind. «Nowitschok» heisst auf Deutsch «Neuling». Es ist achtmal so stark wie der VX-Kampfstoff, mit dem Nordkorea in der Regel seine Feinde ermorden lässt.

Einfache Herstellung

Es braucht dazu nur zwei relativ harmlose Stoffe, die bei der Zusammenführung äusserst tödlich werden. Die Stoffe können ohne grosse Probleme transportiert und vor Detektoren versteckt werden. Als er 1992 das Geheimprogramm auffliegen liess, sagte der russische Chemiker Vil Mirzayanow: «Die Besonderheit dieser Waffe liegt in der Einfachheit ihrer Komponenten. Sie werden in der Zivilindustrie verwendet und können daher international nicht reguliert werden.»

Anwendung als Puder

Das Mittel wird vorwiegend als ultrafeiner Puder zerstäubt. Die Betroffenen sterben meistens an Herzversagen oder Ersticken, da sich die Lunge mit Flüssigkeit füllt. Überlebt das Opfer, bleibt es meistens gelähmt.

Gegenmittel

Dem Opfer muss umgehend die kontaminierte Kleidung ausgezogen, und der Körper muss gewaschen werden. Es gibt Gegenmittel, unter anderem Atropin, Pralidoxim und Diazepam. Deren rettende Wirkung ist aber nicht garantiert.

Vieles deutet darauf hin, dass der russische Ex-Spion Sergej und seine Tochter Julia Skripal in England durch das Nervengift Nowitschok vergiftet wurden.

Tödlicher «Neuling»

Die Sowjetunion hat zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren eine Serie neuartiger Nervenkampfstoffe entwickelt, die zu den tödlichsten gehören, die je hergestellt worden sind. «Nowitschok» heisst auf Deutsch «Neuling». Es ist achtmal so stark wie der VX-Kampfstoff, mit dem Nordkorea in der Regel seine Feinde ermorden lässt.

Einfache Herstellung

Es braucht dazu nur zwei relativ harmlose Stoffe, die bei der Zusammenführung äusserst tödlich werden. Die Stoffe können ohne grosse Probleme transportiert und vor Detektoren versteckt werden. Als er 1992 das Geheimprogramm auffliegen liess, sagte der russische Chemiker Vil Mirzayanow: «Die Besonderheit dieser Waffe liegt in der Einfachheit ihrer Komponenten. Sie werden in der Zivilindustrie verwendet und können daher international nicht reguliert werden.»

Anwendung als Puder

Das Mittel wird vorwiegend als ultrafeiner Puder zerstäubt. Die Betroffenen sterben meistens an Herzversagen oder Ersticken, da sich die Lunge mit Flüssigkeit füllt. Überlebt das Opfer, bleibt es meistens gelähmt.

Gegenmittel

Dem Opfer muss umgehend die kontaminierte Kleidung ausgezogen, und der Körper muss gewaschen werden. Es gibt Gegenmittel, unter anderem Atropin, Pralidoxim und Diazepam. Deren rettende Wirkung ist aber nicht garantiert.

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