Um seine horrenden Schulden zu begleichen, muss der Pleite-Staat Griechenland Staatsbeteiligungen in der Höhe von etwa 50 Milliarden Euro veräussern. Ob dies gelingt, ist aber fraglich.
Potenzielle Investoren dürften nämlich durch die Tatsache abgeschreckt werden, dass sie es mit einer linksradikalen Regierung zu tun bekommen, schreibt die «NZZ».
Und auch die oft gehörte Forderung, Griechenland solle doch ein paar seiner zahlreichen Inseln verscherbeln, um an flüssige Mittel zu kommen, ist offenbar nicht so einfach umzusetzen.
«Die Griechen stellen so hohe bürokratische Hürden auf, dass Ausländer praktisch an keine Insel kommen», sagt der Inselmakler Farhad Vladi zur «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Wer ein Eiland kaufen wolle, brauche an die 30 Genehmigungen – etwa vom Verteidigungministerium, dem Landwirtschaftsministerium, vom Forstamt und der Gemeinde. «Nach der achten Genehmigung geben die meisten Interessenten entnervt auf», sagt Vladi, der in den vergangenen 40 Jahren nach eigenen Angaben weltweit mehr als 2500 Privatinseln an den Mann gebracht hat.
Vom Kauf einer griechischen Insel rate er ab, «solange in Athen kein Umdenken stattfindet.» Stattdessen solle man in Skandinavien, Polynesien oder Kanada zuschlagen. Dort sei der Insel-Kauf deutlich einfacher.
Gleichwohl hat der Makler zurzeit sechs griechische Inseln in seinem Angebot, darunter etwa St. Anasthasios im Golf von Korinth, die für 1,6 Millionen Euro zu haben wäre.
Beim Verkauf setzt Vladi seine Hoffung in «heimwehgeplagte Auslandgriechen», wie er sagt. «Griechen selbst dürfen auch ohne Genehmigung kaufen.» (bau)