Der Aussenminister äusserte sich am Montag im Westschweizer Radio RTS. Die eigentliche Debatte drehe sich nun darum, wie man eine Zukunft aufbauen könne, die Situationen des Ungleichgewichts und der Instabilität vermeide, sagte Burkhalter.
Das Abstimmungsresultat in Griechenland und die Verunsicherung, die sie zur Folge habe, werden «bestimmt einen Einfluss auf die Märkte und den Franken haben» und folglich «auf unsere Exportwirtschaft und den Tourismus», hielt der Aussenminister fest.
Auf die Regulierung griechischer Guthaben in der Schweiz werde sich die Abstimmung in Griechenland nicht auswirken. «Wir sind offen für Gespräche und wir haben Vorschläge gemacht. Die Gespräche können fortgesetzt werden. Die Schweiz ist gut vorbereitet, darüber mit ihren Amtskollegen zu verhandeln», sagte er.
Zum Nein der Griechen zur verordneten Sparpolitik äusserte sich schon zuvor Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. Er habe das Resultat der Abstimmung zur Kenntnis genommen, sagte er gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Temps».
Der Wirtschaftsminister stützt sich in der aktuell schwierigen Situation auf die Schweizerische Nationalbank (SNB), wie er sagte. Der Druck auf den Franken könnte sich weiter akzentuieren. Doch die SNB sei unabhängig und entscheide selbstständig, ob und wann weitere Deviseninterventionen angebracht seien.
Die Eurozone befinde sich aktuell in einer kritischen Situation. Umso wichtiger sei die Diversifizierung der Schweizer Exportmärkte, ergänzte Schneider-Ammann.
Nach dem Volksentscheid in Griechenland hatte sich der Euro am Sonntagabend zunächst schlagartig auf 1,0366 Franken abgewertet. In der Nacht auf Montag erholte sich der Kurs aber wieder. Am Nachmittag notierte der Euro-Kurs bei mehr als 1,04 Franken.